Geschichtliches:
1268 wird als angebliches Baujahr der Burg genannt, jedoch wird
als erster urkundlicher Besitzer der Burg 1217 ein gewisser Perchtold
von Wolfstein erwähnt, was auf ein noch früheres
Datum des Baus schließen läßt. 1240 wird ein gewisser
Albero V. von Kuenring urkundlich erwähnt. Verwandte
der mächtigen Kuenringer sollen die Aggswalder (Aggswald war
der alte Name des Dunkelsteinerwaldes) gewesen sein, die im 13.
Jahrhundert von den bayrischen Herzögen mit Wolfstein und Aggstein
belehnt wurden. So vergessen die Burgruine Wolfstein heute auch
ist, ihre Rolle im Mittelalter war keine unbedeutende. Wolfstein
war bis ins 15. Jahrhunderts eine eigene Herrschaft und Sitz des
Landgerichts fast des gesamten Viertels ober dem Wienerwald geworden
und übertraf somit sogar das benachbarte Verwaltungszentrum
Aggstein, hat diese "Würde" jedoch sehr früh
an Markersdorf an der Pielach abtreten müssen. Den Aggswaldern,
die sich Aggsbach-Gansbach nannten, folgten als Besitzer Burgherren
aus verschiedenen Geschlechtern, einige zugleich auch Besitzer der
benachbarten Osterburg, wie etwa die Geyer oder die Tursen. Mit
demWechsel der Burg Wolfstein in den Besitz des Stifts Göttweig
begann der Jahrhunderte andauernde Verfall. In der einsamen Ruine
im Wald, die nur wenigen bekannt war, überdauerten nur die
Kapelle und ihr Heiliger die Zeiten. Die Burgkapelle, die heute
noch erhalten ist und von der auch die Sage von Wolfstein erzählt,
erscheint 1392 in den Urkunden. Seit 1620 gehörte Wolfstein
zum Besitztum des Stifts Göttweig und verblieb dies bis zum
Jahre 1993, als ein begeisterter Burgenfreund die baufällige
Ruine kaufte und begann sie wieder aufzubauen. Er arbeitet mit seiner
Frau bis heute daran.
Der Name Wolfstein rührt daher, das im Tal unterhalb
der Burgruine ein großer Stein liegt mit einem Bildstock dahinter,
der den hl. Wolfgang zeigt der in diesem Tale als Vogelschreck bekannt
ist. Diese despektierliche Bezeichnung im Volksmund rührt daher,
daß der Heilige bei seiner Wanderung durch das Tal hier auf
dem Stein sitzend sein karges Mahl verzehren wollte, ihm aber die
Spatzen und Elstern das Brot vom Mund wegschnappten. Wütend
und mit dem Fuß aufstampfend - der Fußabdruck ist heute
noch im Stein zu sehen - habe er das freche gefederte Volk verflucht
und für alle Zeiten aus dem Graben verbannt. Tatsächlich
gibt es hier keine Elstern und nur sehr selten Spatzen oder andere
Vögel. Dies dürfte aber weniger eine Folge des Fluches,
sondern eher als Folge des fehlenden Getreideanbaus anzusehen sein.
Der heilige Bischof Wolfgang von Regensburg gilt wegen
seiner nicht seltenen Kirchengründungen in unerschlossenem
Wald als Rodungsheiliger und Patron der Holzfäller und Köhler.
Steine, auf denen Abdrüke des Heiligen zu sehen sind, werden
mehrfach auch in anderen Gegenden gezeigt, vor allem an jenen Stellen,
von wo aus er eine Axt zur Abgrenzung eines Gebietes oder zur Festlegung
eines Ortes geworfen haben soll. Dieser seltsam geformte Stein unter
der Burgruine, der Name des Grabens als Hinweise auf den Rodungsheiligen
Wolfgang, die Bezeichnung Aggswald und die früher so wichtige
Holzfällerarbeit sind auf die Rodungstätigkeit, aber vermutlich
auch auf uralte Mythen und Kulte in einem christlichen Gewand zurückzuführen.
Zur Bauart und -form der Burg Wolfstein:
Während bis vor wenigen Jahren zerborstene Mauern auf dem kleinen
Wiesenplateau zu verwittern drohten, ist der Burgbereich heute sorgfältig
gepflegt und entholzt, das Eingangstor fest verschlossen und die
alte Zugrbücke über den Graben durch eine moderne Holzbrücke
ersetzt. Leidenschaftliche Burgenfreunde hatten 1993 begonnen, die
zum Verfall freigegebene Ruine zu retten und sie zu konservieren,
wieder instand zu setzen wo es geht. Es sind dies Herr Helmut und
seine Frau Andrea Mayr. Die Zinnengekrönten Ringmauern sind
teilweise noch zu sehen, sowie Reste des dreistöckigen Palas
im Westen und der leider nicht mehr komplette Bergfried im Zentrum
der Anlage. Dicht neben dem Turm steht ein Gebäude, in dessen
ersten Stock sich einst die berühmte Jakobuskapelle mit dem
Kreuzrippengewölbe befand. Der Kapellenraum wurde später
zu ebener Erde errichtet. Die Kapelle aus dem 14. Jahrhundert wird
in alten Burgenführern vor allem wegen ihrer wertvollen Einrichtung
erwähnt. Die Heiligenfiguren jedoch, wie etwa die geschnitzte
Bildsäule Jakobus des Älteren sowie die Holzplastik einer
Frau mit einem Tier befinden sich ebenso wie der Altar aus dem 17.
Jahrhundert längst im Stift Göttweig. Nur ein kleiner
Rest der ehemaligen Ausstattung ist noch vorhanden: ein frühbarocker
Altar mit einer Statue des hl. Erzengels Michael und ein Weihwasserbecken,
das aus einem frühgotischen Säulenkapitel geschlagen wurde.
Rechts am Turm sind noch Reste eines Kamins aus dem 12. Jahrhundert
zu erkennen. Der riesige Spalt der die Turmmauer teilt, zeugt von
den Jahren der verwilderung und verwitterung, die die Burgruine
hinnehmen musste. Die tiefen Mauern des Grabens sind bereits gefestigt,
wobei entdeckt wurde, das der Graben im Mittelalter von geringerer
Tiefe war als heute und somit auch ein älteres Eingangstor
unterhalb des jetzigen festgestellt werden konnte, wie auf Bild
4 zu sehen ist.
Sage über die Burgruine Wolfstein:
Jakobus im Schnee auf der Ruine Wolfstein
In einem schmalen Tal, das sich von Aggsbach in den Dunkelsteinerwald
hineinzieht, liegt im Wolfsteingraben die Burgruine Wolfstein. In
der Burgkapelle war einst ein Standbild des heiligen Jakobus aufgestellt.
St. Jakob ist ein Heiliger, der die besondere Verehrung der Landleute
genießt, gilt er doch als Wettermacher, dessen mächtiger
Fürsprache im Himmel ein gut Teil des schönen Wetters
zu danken ist, das der Landmann so notwendig braucht. Daher taten
auch die Wolfsteiner alles ihrem Heiligen zu Ehren, und dieser erwies
sich seinen Verehrern als sehr gnädig.
Die Wolfsteiner hatten immer besseres Wetter als die
Bewohner der umliegenden Gegend. Mit scheelen Augen sahen diese
auf ihre glücklichen Nachbarn und beneideten sie um ihren Schutzheiligen.
Besonders die Gansbacher waren mit ihrem Wetter gar nicht zufrieden
und machten oft Walfahrten zu dem wundertätigen Heiligen nach
Wolfstein, um günstigeres Wetter zu erflehen. Aber Jakobus
erhörte sie nicht, all ihr Bitten blieb vergebens. Darob ergrimmten
die Gansbacher; einige von ihnen gingen nach Wolfstein hinüber,
schlichen bei Nacht in die Burgkapelle und stahlen den Heiligen.
Als die Wolfsteiner eines Morgens aufwachten und die Kapelle betraten,
war Jakobus verschwunden. Sie vermuteten zwar, daß diese Schandtat
nur ihre Nachbarn aus Gansbach verübt haben könnten, aber
trotz allen Suchens konnten sie den Heiligen dort nirgends entdecken.
Die Diebe hatten ihn nämlich in ihrer Kirche an einem recht
versteckten Platz aufgestellt, wo er nicht leicht zu finden war.
Dem heiligen Jakob aber gefiel es in der geräumigen Kirche
von Gansbach gar nicht; es war ihm dort zu groß, zu unheimlich
und zu kalt. Er sehnte sich nach seinem traulichen Plätzchen
in der kleinen Kapelle zu Wolfstein zurück. Daher verließ
er in einer finsteren, stürmischen Winternacht, als der Schnee
die ganze Landschaft einhüllte, sein neues Heim, um nach Wolfstein
zurückzukehren. Im Siedlgraben stieß er mit einem alten
Bauern zusammen, der in dem wuchtig daherschreitenden nächtlichen
Wanderer gleich den vermißten Schutzheiligen erkannte.
"Jessus, der heilige Jakobus!" rief verwundert der Bauer.
"Sag mir einmal, wo steigst denn du herum bei dem greulichen
Wetter?" Der Heilige aber erwiderte: "Heim geh' ich halt;
was sollte ich denn sonst draußen tun? In Gansbach gefällt's
mir schon gar nicht mehr."
Der Bauer war vor Freude außer sich, daß der Heilige
wieder nach Wolfstein komme und dankte ihm recht herzlich. Als er
dann am nächsten Morgen die Burgkapelle aufsuchte, sah er,
daß St. Jakob wirklich wieder auf seinem Platz stand. Man
merkte es auch gleich an dem Wetter, das von da ab nun wieder ganz
nach dem Wunsch der Wolfsteiner geriet, die sofort nach der Rückkehr
ihres Heiligen ein großes Freuden- und Dankfest veranstaltet
hatten. Die Gansbacher aber wagten es nicht mehr, den Heiligen zu
stehlen, sondern gingen zu Jakobus wallfahrten, wenn sie gutes Wetter
brauchten.
Und da dieses Wunder der Rückkehr in einer Schneenach geschah,
wird seitdem das Bild "Jakobus im Schnee" genannt.
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Anfahrt
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A1 Abfahrt Loosdorf, durch den Ort Loosdorf durchfahren,
weiter über Mauer bei Melk, Häusling kommt man
nach ca. 9km nach Wolfstein. Wenn man die Reste der Ruine
schon von weitem sieht, befindet man sich schon im Wolfsteintal.
Unterhalb der Ruine stehen bleiben und vom Gatshaus geht
direkt ein Weg rauf. |
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Lage
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In einem schmalen Tal, das sich von Aggsbach a.d. Donau
in der Wachau in den Dunkelsteinerwald hineinzieht, liegt
im Wolfsteingraben die Burgruine Wolfstein. |
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Behindertengerecht
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Öffnungszeiten
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Privat - Bewohnt - daher geschlossen |
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Sehenswürdigkeiten
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Das nahe gelegene Kartäuserkloster in der Aggsbacher
Klause, 30 Minuten der Burgruine Wolfstein entfernt. |
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Parkplatz
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Auf der Wiese unterhalb der Ruine |
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Telefon - Fax - Email
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Ruine Wolfstein
3642 Aggsbach Dorf, Österreich
Tel.+43(2753)8269
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