Geschichte des Schloß Leiben
In einer sogenannten Traditionsnotiz schenkt
1113 Markgraf Leopold III. dem Stift Klosterneuburg
Güter in Lupan (Leiben) und Pyrboum (Bierbaum).
Von 1196 - 1332 hauste hier das Geschlecht der Ritter von
Leiben. Urkunden weisen verschiedene Schreibweisen auf:
Liupan, Liuben, Lidem, Lidein, Leyden und Leybm.
1196 wird urkundlich ein Ortolf v. Luiben, 1203
ein Otto von Liben und 1237 ein Dominus
Rudegerus v. Lidem genannt.
Um 1338 war die Burg zumindest teilweise im Eigentum der
Landesfürsten, Lehensherren wurden die Ritter von
Fritzelsdorf, spätere Besitzer der Burg. Unter dem
"Räuber" Hanns der Fritzelsdorfer fiel
die Burg bei einer Belagerung dem Geräunemeister Ulrich
v. Dachsbach in die Hände.
1402 wurde die Feste als Raubritternest auf kaiserlichen Befehl
belagert und zerstört. Schloss Leiben wurde nun wieder
für Jahrzehnte ein Pfandgut. Mehrere Lehensherren werden
in dieser Zeit genannt: 1406 Oswald v. Feuchter, 1422
Friedrich Fritzelsdorfer, 1429 Stephan v. Feuchter,
1431 Friedrich Fritzelsdorfer, 1438 Stephan v. Feuchter.
1473 wurde die frei-eigene Feste Leiben Andre v. Lappitz
verkauft. (Rittergeschlecht aus Kroatien) 1506 erbte sein
jüngster Sohn, Dr. jur. Ulrich v. Lappitz das
Besitztum. Dessen Tochter Anna v. Lappitz ehelichte
1542 Joachim Volkhra v. Steinabrunn. In dieser Zeit
wurde dieses Rittergeschlecht in den Herrenstand erhoben.
1567 kam durch die Heirat von Christine Volkhra mit
Wolf Dietrich v. Traumannsdorf der steirische Uradel
in unsere Gegend.
1617 wurde der Besitz an Hans Christian Geyer v. Osterburg
verkauft. Schloss Leiben erhielt unter seiner Herrschaft die
jetzige Gestalt (siehe Kassettendecken im Rittersaal und Betsaal).
1738 erwirbt Dr. med. Johann Karl Weber, Edler v. Fürnberg
Schloss und Herrschaft Leiben. Der letzte Sproß dieses
Geschlechtes, Oberst Joseph, Edler v. Fürnberg,
1742 - 1799, galt als Wirtschaftspionier. Viele bedeutende
Entwicklungen dieser Gegend (Poststraßenbau, Papierfabrik,
Pfarrhofbau, Holzhandel, etc) fallen unter seine Führung.
Diese Unternehmungen verschlangen jedoch viel Geld bis schließlich
seine Überschuldung ihn zum Verkauf des Besitzes zwangen.
Somit wurde 1796 Schloss Leiben kais. u. königl. Familienbesitz
bis 1918.
Infolge eines Blitzschlages brannte 1830 die gesamte Schindelbedachung
sowie der größte Teil des Dachstuhles im Schlossgebäude
ab. Bei der Wiederherstellung wurde der bisherige Kuppelturm
im Nordwesten des Schlosses auf seine jetzige Form umgebaut.
Nach Zusammenbruch der österr.-ungar. Monarchie wurde
im Jahre 1919 der gesamte Besitz dem Invalidenfond zur Verwaltung
übergeben.
Ab 1945 war das Schloss in der Verwaltung der Österreichischen
Bundesforste und die Marktgemeinde Leiben hatte Mietverträge
für verschiedene Räumlichkeiten.
1989 wurde das Schloss von der Marktgemeinde Leiben angekauft.
Erklärung des Schloß Leiben
Die Hochburg bildet ein viergeschossiger massiver unregelmäßiger
Bau mit Rundtürmen und einem fünfeckigen Arkadenhof
mit Uhrturm und einem weiteren, kleineren Innenhof. In dieser
Form als Schloß der Trauttmansdorff und Geyer von
Osterburg über der Burg der Dachsberg, die
vorher als Raubnest dem Hans von Fritzelsdorf diente,
zwischen 1590 und 1620 erbaut. In der ehemaligen Kapelle und
im großen Saal, den man auch mieten kann, sind Holzdecken
mit mythologischen und allgorischen Bildern zu sehen. Von
der mittelalterlichen Burg sind noch das in den gewachsenen
Fels gehauene Burgverlies, der im Westen freistehende Hungerturm,
die starken Grundmauern, der Halsgraben u.a.m. vorhanden.
Schloß Leiben wurde 1196 und 1237 zum ersten male urkundlich
erwähnt, und bis 1338 im Besitz der Landesfürsten,
im 18. Jahrhundert der Freiherren von Fürnberg,
ab 1796 des Kaiserhauses und ab 1918 Bestandteil des sogenannten
"Habsburg-Lothringischen Familienfonds". Seit dem
Jahre 1945 ist es Eigentum der Republik Österreich und
wird für kulturelle und soziale Veranstaltungen genützt.
Außerdem können das ganze Schloß oder einzelne
Räumlichkeiten gemietet werden. Preise siehe Homepage
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