Ruine Hollenburg-Bertholdstein / Niederösterreich

 

Zeittafel zur Geschichte von Hollenburg

193-211 Gründung eines römischen Kastells
470 Erstmalige nennung des Weinbaues
860 Erste urkundliche Nennung von "Holunburc"
895 Gebiet Hollenburg gelangt zum Bistum Freising
1112 Nennung einer Florianikappelle
1160 Nennung einer Überfuhr über die Donau
1248 Erbauung der Burg durch Bischof Johann von Freising
1276 Hollenburg wird selbstständige Pfarre, erster bekannter Pfarrer - Heinricus
13. Jhdt. Erbauung der spätgotischen Pfarr- und zugleich Wehrkirche (gestaffelte Pfeilerhallenkirche, 1513 vollendet)
1359 Verleihung des Marktrechtes durch Herzog Rudolf IV., dem Stifter
14. Jhdt. Ausbau der Kirche (Chor, Seitenchor, Sakristei - alle Sternrippengewölbe)
1513 Vollendung des zweiten gotischen Bauabschnittes (Langhaus, Seitenschiffe - alle Netzrippengewölbe)
1525 Erste Erwähnung einer Schule
1548 Verleihung des Marktwappens durch Bischof Heinrich von Freising
1569, 1683 und 1713 Pestepidemien in Hollenburg
1591 Errichtung des Rolandsäule und Ernennung eines Marktrichters
1651 Bau der Wetterkreuzkirche
1683 Türkeneinfall - 144 Tote und Verschleppte bei der Zerstörung durch türkische Hilfstruppen (144 Opfer)
1811 Erwerbung des Gutes durch Jakob Freiherr von Geymüller
1864 Marktmühle mit grösstem Wasserrad Niederösterreichs (Durchmesser 36 Fuss = 10,50m)
1868 Errichtung des Postamtes
1872 Errichtung der Schiffstation
1894 Erbauung der Ortswasserleitung
1913 Ein Grossbrand vernichtet 13 Häuser
1945 Front- und Kriegsende östlich von Hollenburg. Frontverlauf bei Kriegsende zwischen Wagram & Hollenburg
1955 Weinbauumstellung auf Hochkultur
1965 Neubau der Ortswasserleitung
1971 Grossgemeinde mit Angern und Thallern
1973 Hollenburg wird südlichster Stadtteil von Krems


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Ruine Hollenburg-Bertholdstein

Von der einst wesentlich gößeren Anlage ist heute nur mehr ein kleiner Rest zu sehen. Erbaut auf einem kahlen Felsen über der Donau, strategisch gut gelegen um einen langen Stromabschnitt zu überblicken, sind heute nur mehr die Ruine des nahezu quadratischen, turmartigen Hauptgebäudes und ein kleiner Mauerrest nordöstlich davon, in dem manche Burgenforscher die ehemalige Burgkapelle vermuten, zu sehen. Die Südmauer dieser ehemaligen Kapelle ist nicht mehr vorhanden und die Norseite weist ein rechteckiges Fenster auf. Die übrigen Mauern haben schießschartenähnliche Öffnungen.

Das Hauptgebäude ist viergeschossig, wobei allerdings das tiefste Geschoß im Ostteil mit Naturfels ausgefüllt ist. Der Bau wurde aus Bruchsteinen errichtet und mit Eckquadern verstärkt. Der 3m über Bodenniveau liegende Hocheinstieg im zweiten Geschoß zeugt noch von der einstigen Wehrhaftigkeit. Überhaupt muß das Leben in diesem Hauptgebäude alles andere als angenehm gewesen sein, da es Hauptsächlich auf seine Wehrhaftigkeit ausgelegt war. Dies bezeugen die steingerahmten Schussöffnungen und der Umstand, das lediglich im oberen Stockwerk an den unzugänglichen Seiten Fensteröffnungen in tiefen Mauernischen liegen. Auch der Aborterker an der Südseite zeigt, das wohl lediglich das obere Stockwerk "wohnlich" eingerichtet war. Die Ostseite des Hauptgebäudes weist eine Mauerstärke von 1,8 m auf, hier befindet sich auch ein rundbogiges Tor. Parallel zu dieser Ostwand ist das Innere des Gebäudes mit einer durch alle Stockwerke gehenden Mauer in eine schmälere Ost- und in eine breitere Westseite geteilt, die nur im zweiten Geschoß durchbrochen war.

Unterhalb der Burg sind noch einige Stützmauern eines Weges zu sehen, der um den Burgberg herumführt. Das unmittelbar an das Hauptgebäude anschließende Burggelände wird vom etwas unterhalb liegenden Restaurants für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Neben dem Restaurant sind Futtermauern zu sehen. Evt. könnten diese auch zu der Ringmauer gehören, die Vischer auf seinem Stich von 1672 in Verbindung mit einem Torturm zeigt.



Bilder aus Hollenburg

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Geschichte der Ruine Hollenburg-Bertholdstein und der gleichnamigen Ortschaft


Im Zuge der Erweiterung des karolingischen Imperiums kam Hollenburg um 800 an die bayrische Abtei Moosburg. Um 860 n.Chr. erfolgte die erste urkundliche Nennung des damaligen "Holunburc". Neben der Abtei Moosburg war auch das Erzbistum Salzburg in Hollenburg begütert, und in diesem Zusammenhang findet sich auch die älteste Nennung des Ortes in einer Urkunde König Ludwigs vom 20. November 860, in der er der Kirche von Salzburg verschiedene Besitztümer übereignet. Mit der bayrischen Abtei Moosburg kam das Gebiet um Hollenburg im Jahre 895 an das Bistum Freising. Der Babenbergerherzog Leopold V. anerkannte die Rechte der Bischöfe, und so verblieb Hollenburg, mit kurzen Unterbrechungen, bis zur Säkularisation im Jahre 1805 im Besitz des Bistums Freising.

Während die 1248 auf einem einst kahlen Felsen über der Donau errichtete Burganlage meist von Burggrafen, Hauptmännern der Bischöfe oder einfachen Pflegern verwaltet wurde, unterstand der Ort einem Marktrichter. Von der Burg aus konnte ein langer Stromabschnitt überblickt werden, und hier war es auch, als im Jahre 1395 die Aussöhnung zwischen Herzog Wilhelm und Albrecht IV stattfand, die mit dem Hollenburger Vertrag besiegelt wurde. Man einigte sich über eine gemeinsame Regierung und Teilung des Besitzes sowie der Einkünfte. Die umfassende Erweiterung der Hollenburg im Jahre 1408 durch den Freisinger Bischof Berthold von Wähingen, brachte der Anlage auch den Namen Bertholdstein. Die ständig umkämpfte Burg wurde 1460, nachdem sie kurzfristig von den Ungarn besetzt war, an die "Österreicher" zurückgegeben und schon 1461 wieder erobert. Diesmal durch den Ritter Fronauer, der im Dienste Erzherzog Albrecht VI stand und sogleich begann, um die Burg Bertholdstein eine zusätzliche Verschanzung zu errichten. Doch nur wenige Monate später trat der Erzherzog die Burg Bertholdstein an Kaiser Friedrich III ab.

Da Bertholdstein an einem strategisch wichtigen Punkt an der Donau liegt, die Jahrtausende hindurch immer eine wichtige Handelsroute war, wurde sie schon 1463 erneut erobert. Ein Heer von Vöttau nahm die Hollenburg ein und errichtet am gegenüberliegenden nördlichen Donauufer eine Flussperre, um so zahlungsunwillige Kaufleute leichter plündern zu können. 1473 war die Burg wieder in ungarischen Händen, diesmal war es der ungarische König und Feldherr Matthias Corvinus, der die Burg einnahm. Die Kriegswirren und ihr wechselvolles Schicksal machte die Burg mittlerweile zur Ruine. Zeitweise war sie sogar von Räubern bewohnt, die von hier aus die Gegend unsicher machten. Nach deren Vertreibung gab Kaiser Friedrich III 1478 den ruinösen Bau gegen eine Abfindung wieder dem Bischof von Freising zurück. Doch schon einige Jahre danach geriet die Anlage wieder an die Ungarn und wurde erst 1490 endgültig zurückgegeben, jedoch nie mehr aufgebaut.

Vischer läßt die Anlage auf seinem Stich von 1672 schon klar als Ruine erkennen. Als schließlich der Freisinger Besitz 1805 vom kaiserlichen Kameralfonds eingezogen und 1811 versteigert wird, kam der Bankier und spätere Freiherr Johann Jakob von Geymüller in den Besitz von Schloss und Ruine Hollenburg. Dessen Nachkommen sind auch heute noch in deren Besitz.

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Lage: Die Ruine liegt am Ortsrand und befindet sich ca. 5 km südöstlich von Krems am rechten Donauufer im Ort Hollenburg.

Bezirk - Gemeinde: A-3506 Hollenburg | BH Krems

Telefon:
+43 (0) 2739 - 2242 | Fax: +43 (0) 2739 - 2242 4

Homepage der Pfarre Hollenburg: Homepage

Homepage des Kunst & Kulturvereins Schloss Hollenburg: Homepage | Email

Anfahrt: So kommen Sie mit dem Auto nach Hollenburg:

Vom Weinviertel oder dem Norden Wiens

über die Stockerauer Autobahn - immer Richtung Krems (Bundesstraße 3) , Achtung, Geschwindigkeitsbeschränkungen gut einhalten, es gibt viele Radarkästen. Bei der Ampelkreuzung unmittelbar nach der Unterquerung der Kremser Donaubrücke rechts ausfahren auf die Donaubrücke (Richtung St. Pölten, S33, über die Donau), die 3. Ausfahrt abfahren (Richtung Hollenburg, Angern). Nach der Abfahrt links.

Vom Süden Wiens oder Niederösterreichs, aus den Richtungen Linz oder Graz
am besten auf der Westautobahn bis nach St.Pölten, Abfahrt bei der Anbindung an die S33 Richtung Krems (und Stift Göttweig), auf der S33 bis zur Abfahrt Traismauer Nord / Hollenburg, nach Ausfahrt rechts.

So kommen Sie mit Bahn und Bus nach Hollenburg:
Nächste Bahnhöfe: Krems an der Donau, Traismauer dann mit dem Bus nach Hollenburg (vom Bahnhof Krems aus Bus Richtung Wien-Hütteldorf oder Richtung Traismauer, vom Bahnhof Traismauer Bus Richtung Krems nehmen.

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