Abgekommener Ansitz Marbach im Felde


Im Angerdorf südlich von Rastenfeld mit seinen zahlreichen typischen Dreiseithöfen im Charakter der vorindustriellen Zeit befand sich einst ein Ansitz (= Sitz), von dem wir durch einen gewissen "dominus Oldaricus de Marpach" erfahren, der 1144 urkundlich erwähnt wurde. Der Name Marbach wird übersetzt als "Grenzbach". Der abgekommene Ansitz in Marbach im Felde war ursprünglich vermutlich Königslehen der Herren von Rastenberg und wurde später zum landesfürstlichen Lehen. 1168/86 urkundet ein Ernst von Marbach, und 1209 bezeugt unter anderen ein Ulricus de Marbach die von Herzog Leopold VII. ausgestellte Gründungsurkunde des Stiftes Lilienfeld. Die nächste urkundliche Nennung erfolgte 1216, als Ulrich von Marbach und seine Mutter Sophia einen Vergleich mit dem Wiener Schottenstift schließen. 1270 gab der "edle Ritter" Ekhard, Sohn des Otto von Marbach, dem Hadmar von Lichtenfels einige seiner Lehensgüter, damit dieser sie dem Stift Zwettl übereigne, welches in Marbach spätestens seit Beginn des 13. Jhdts. begütert war. Dieser Ekhard war auch der Letzte urkundlich genannte, danach hören wir von seinem Geschlecht, das sich nach Marbach nannte und hier somit über einen Sitz verfügt haben muß, nichts mehr.

1401 wurde beim Hoftaiding zu Wien der Hof zu Marbach dem Kloster Lilienfeld als Entschädigung zugesprochen, nachdem der Eigentümer des Hofes zu Marbach, Ritter Christoph Eitzinger, "mit Waffengewalt auf Klostergründen" großen Schaden verursacht hatte. Doch schon bald darauf brachte der sicherlich nicht gerade friedlich lebende Christoph der Eitzinger den Hof wieder an sich, mußte denselben aber schon 1410 dem Sebastian Prant, Untertan des Stiftes Lilienfeld, als Sicherstellung überlassen, bis er diesem einen ihm zugefügten Schaden von 300 Gulden ersetzt hatte.

Seit dem 15. Jhdt. war die Grundherrschaft Marbach mit Niedergrünbach vereint und fiel 1657 mit dieser an Rastenberg. Wann der einstige Sitz bzw. Hof zu Marbach verödete bzw. sich befand läßt sich nicht mehr feststellen.


Abgekommener Ansitz Marbach im Felde / Niederösterreich

 

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Lage: Der Ansitz ist mittlerweile abgekommen und unauffindbar.

Gemeinde: Rastenfeld
Bezirk: Krems
Bundesland: Niederösterreich


Kontakt:
Anschrift: Gemeindeamt Rastenfeld, A-3532 Rastenfeld 30
Tel: +43 (0) 2826 289
Fax: +43 (0) 2826 289-20

Homepage: www.rastenfeld.at
Email: gemeinde@rastenfeld.at


Anfahrt:
Variante 1: Von der Autobahn-Krems weiter über die B37 über Gföhl/Jaidhof in Richtung Zwettl, jedoch 3 km vor Rastenfeld links abfahren nach Marbach im Felde. Von Krems nach Marbach im Felde sind es ca. 30 km.
Variante 2: Von Krems durch das Kremstal über Rehberg, Imbach, Senftenberg bis Lichtenau im Waldviertel. Von hier rechts weiter über Ober- und Niedergrünbach bis schließlich Marbach im Felde.



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