Die Geschichte von Nußdorf ob der Traisen
Knapp vier Kilometer westlich der alten Römerstadt Traismauer erstreckt sich auf der linken Seite der Unteren Traisen in einer Mulde des Thayernbaches Nußdorf ob der Traisen samt Neusiedl. Die Ortschaft liegt am Fuße eines aus Hollenburger Konglomerat bestehendes Höhenzuges. Der Höhenrücken schützt Nußdorf vor den rauhen Nord- und Westwinden und begünstigt den Wein- und Obstbau auf den lösbedeckten Süd- und Osthängen. Infolge des milden Klimas wird Nußdorf daher gerne als Meran des "Unteren Traisentales" bezeichnet. Wanderungen auf die Anhöhen der unmittelbaren Umgebung bieten in lieblicher Landschaft Erholung und entlohnen zusätzlich durch Fernblicke in das Traisental und Tullner Feld, an klaren Tagen bis zum Schneeberg.
Erste urkundliche Nennung 1083, in einer Urkunde des Stiftes Göttweig als "3 Weingärten zu Nuzdorf werden dem Stifte geschenkt ", also offenbar eine Schenkung im Gründungsjahr des Stiftes. Diese Urkunde bezeugt aber auch gleichzeitig, dass der Weinbau in unserer Gegend längst heimisch war, und vermutlich schon seit der Römerzeit betrieben wurde. Abermals 1121 und 1138 urkundlich genannt mit "sitz einer Herrschaft". Die Schreibweise des Namens hat sich im laufe der Zeit nur unwesentlich geändert, er gehört zur großen Gruppe Niederösterreichischen Ortsnamen auf die Endsilbe "-dorf", deren Gründung im 9 Jhdt. angenommen werden kann.
Die Geschichte der Pfarrkirche
Die Pfarrkirche Nußdorf ob der Traisen ist zwar keine Wehrkirche im herkömmlichen Sinne, wurde jedoch äußert wehrhaft angelegt, warum sie hier auch Erwähnung finden sollte. Die Kirche mit zweischiffigen Langhaus und Kreuzrippengewölbe wurde um 1324 von Wernhart von Nußdorf gegründet. Auf den Schlussteinen befinden sich Wappen mit Winzermessern und Früchten. Sehenswert ist eine Muttergottesstatue, die um 1500 entstand. Die übrige Einrichtung stammt großteils aus dem 18. Jhdt. In der Kirche befinden sich ungewöhnlich viele Wappengrabsteine.
Ehemalige Herrschaft Nußdorf
Die Herrschaft lebte im Mittelalter auf der Burg zu Nußdorf , diese bestand aus einem größeren und einem kleineren abgesonderten Trakt mit starken Mauern und drei viereckigen, ungleichen Türmen. Beim Hauptgebäude erhob sich der vierte, höchste und stärkste Turm. Im 15. und 16. Jhdt. verdrängte der Gedanke der Repräsentation die Befestigungsanlagen und an Stelle der Burg wurde ein herrschaftliches Schloß errichtet. Zwischen1860/64 wurde dieses aber angeblich wegen der sogenannten Fenstersteuer abgetragen, nur ein Teil der Nebengebäude und das Schlosstor blieben erhalten. Aus den Bausteinen wurde das Schlosskellergebäude mit historischer Fassade in biedermeierzeitlichem Stil gebaut. Die Katastralgemeinde Franzhausen erscheint urkundlich um 1282, Reichersdorf um 1173, Ried um 1308 und Theyern um 1072.
In Nußdorf befindet sich auch das weit über die Grenzen hinaus bekannte "Urzeitmuseum Nußdorf". Hier werden die neusten sensationellen prähistorischen Funde der seit 1981 dauernden archäologischen Ausgrabungen des Bundesdenkmalamtes im Großraum St. Pölten gezeigt. Der dargebotene Bogen reicht von Jagdstationen altsteinzeitlicher Jäger und Sammlerinnen (30.000 v. Chr.) über die Dörfer der frühen Bauern (6. Jahrtausend) bis hin zu bedeutenden Zentralen der metallverarbeitenden Menschen der Perioden vor den Römern. Auf einem Fundplatz in Franzhausen in Sichtweite des Museums kamen die bislang größten und bedeutendsten Bronzezeit- und Kelten-Gräberfelder zum Vorschein. Nach den modernsten Gesichtspunkten wurden Originalsituationen und Rekonstruktionen von Lebensbildern angefertigt. Ein Grabhügel im Freilichtteil im Schlossgarten ergänzt den Streifzug durch die Jahrtausende im Rahmen des neuen Nußdorfer Veranstaltungszentrums. Homepage des Urzeitmuseum
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Lage: Die Kirche liegt mitten im Ort direkt neben der Durchfahrtstrasse.
Bezirk - Gemeinde: A-2332 Nußdorf ob der Traisen | BH Herzogenburg
Telefon: +43 (0) 2783 - 8402 | Fax: +43 (0) 2783 - 7464 | Homepage | Email |
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