Die Chronik von Stillfried
Stillfried birgt zahlreiche historische Gebäude und Bodendenkmäler. So gibt es etwa einen Hausberg, auf dem einst die mittelalterliche Burg stand. Unweit davon eine römische Militärstation, die Wehrkirche und einen 23ha großen Siedlungsplatz, der mit mächtigen Wallanlagen befestigt war. Eine Karte von Stillfried gibts hier.

Die Wehrkirche Stillfried steht auf uraltem Siedlungsboden. Schon in der Altsteinzeit waren hier Menschen seßhaft, was archäologisch bewiesen wurde. Stillfried gilt neben dem burgenländischen Zagersdorf im Weinbau-Gebiet Neusiedlersee-Hügelland als ältester Weinbauort Österreichs und auch Mitteleuropas!
Die Kirche selbst steht inmitten von gewaltigen Wallanlagen aus der Bronzezeit, die von der einstigen Bedeutung dieses Ortes zeugen. Bereits vor 30.000 Jahren war diese Hügelkuppe von Menschen besiedelt. Stillfried war eine bedeutende Siedlung und Festung an der uralten Handelsverbindung vom Mittelmeerraum zum Ostseeraum, die Bernsteinstraße. Da auch die Römer Interesse hatten am Schutz des hier verlaufenden Handeslweges, bauten sie im 2. Jhdt. unweit der heutigen Kirche zu deren Schutz eine Militärstation.

Urkundlich erwähnt wurde Stillfried zum ersten Mal 1045.


Eine Sage erzählt, wie der Ort zu seinem Namen kam
Die ersten Siedler des Marchfeldes bekriegten sich mit einem slawischen Stamm. Dort, wo sich heute der Ort Stillfried befindet, kam es schließlich zu einer blutigen Schlacht, die sich in die Länge zog und nicht enden wollte. Da hellte eines Tages der dunkle Himmel über dem Schlachtfeld auf. Von der Anhöhe des Berges flog langsam eine Gans herab und zog ihre Kreise über dem Schlachtfeld. Die Krieger die die Gans sahen, riefen laut: "Macht Stille, Frieden"! Als die slawischen Feinde die Gans über ihren Köpfen kreisen sahen, ergriffen sie voll Schrecken die Flucht. Seither wurde der Ort des Schlachtfeldes Stillfried genannt. In dem Ortsteil, wo die Gans erstmals gesehen wurde, heißt noch heute eine Straße "Gans".

Zur Geschichte von Stillfried
Der Ort Stillfried birgt u.a. eines der bedeutendsten Geländedenkmäler Österreichs. Die Kirche Stillfried steht auf uraltem Siedlungsboden: 23 ha groß, befestigt mit 1,7km langen Wällen auf einem Plateau an der Bernsteinstraße gelegen. Seit 1874 wird das Gelände rund um die Kirche archäologisch untersucht und ergraben. Dabei sind zahlreiche Fundgegenstände aus allen Schichten der Epochen ebenso zu Tage gekommen, wie die Arbeitsstelle eines Steinschlägers aus der Altsteinzeit, Gräber der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur mit Beigaben, eine römische Militärstation des 2. Jhdts. und viele weitere römische, sowie mittelalterliche Funde. Im Museum für Ur- und Frühgeschichte Stillfried werden die interessantesten Fundgegenstände ausgestellt. Darunter die so genannte "Stillfrieder Tasse", die im 19. Jhdt. gefunden wurde. Die Schale aus Bronze fand wahrscheinlich als Schöpf- und Trinkgefäß verwendung.

Das Museum ist geöffnet von 1. April bis 31. Oktober: Sa., So. u. Feiertag 13.30 - 17.30 (letzter Einlaß 17.00 Uhr), für Gruppen nach Voranmeldung auch außerhalb dieser Zeiten.
Übersicht über die ergrabenen Fundgegenstände gibts hier.

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