Abgekommenes Schloß in der Ortschaft Aich,
Gemeinde Bad Zell bei Zellhof, Bezirkshauptmannschaft Perg.
Die Aich, nordöstlich von Bad Zell bei Zellhof, Haus Nr.1
der Ortschaft Aich, ist ein herabgekommenes Landschloß, welches
trotzdem seinen ursprünglichen Burgcharakter nicht leugnen
kann. Der rechtsseitige Felsklotz trägt die hochgezogene Ringmauer,
in die der Palas eingebaut war; der Wehrturm, der seine Funktion
beim Umbau der Burg zu einem Schloß verloren hatte, wurde
abgetragen. Der Palas, welcher bei den vielen Umbauten ein ganzes
Stockwerk verloren hat, ist zum Hausstock herabgesunken, doch hat
er ober der hofseitigen Tür ein in Stein gefaßtes Doppelwappen
in der Mauer eingelassen, welches etwas verloren in der bäuerlichen
Umgebung wirkt. Die derzeitige Hofmauer ist ein später Ersatz
für die an dieser Stelle gestandene Schloßkapelle. Die
Kapelle, sie war in ihren Ausmaßen fast eine Kirche, stand
schräg über Eck und stellte die Verbindung vom Wohn- zum
Wirtschaftstrakt her. Der ursprüngliche Eingang zum Schloß
befand sich bei dem noch stehenden Turm (Torturm). An diesem Turm
waren beiderseits zwei Flügel angebaut; diese Seitenflügel
waren nichts anderes als die ehemalige Ringmauer, an die hofseitig
die Wirtschaftsbauten angebaut worden waren. Die Schmalseite des
rechten Flügels war durch einen kurzen Mauerzug mit der Außenwand
der Schloßkirche verbunden, wodurch der Innenhof hier seinen
Abschluß fand. Den Westabschluß des Hofes stellte die
Ringmauer durch die Verbindung des linken Flügels mit dem Wohntrakt
(Palas) her. Diese Mauer wurde abgerissen und an deren Stelle der
Staedel errichtet. An jenen Stellen, die nicht durch den natürlichen
Felshang geschützt waren, befand sich ein Graben, der jedoch
vollkommen eingeebnet ist. Am besten ist dieser Graben beim ehemaligen
Torturm, dessen Außentor zugemauert ist, erkennbar, da sich
hier eine sumpfige Eintiefung befindet.
1422 wird Aich noch als Veste bezeichnet, sie war Besitz der Tannbacken
und von den Kapellern lehenrührig. Da die Tannbecken um 1477
die Veste Aich und das ihnen gehörige Windhaag kampflos den
Geinden Kaiser Friedrichs III. übergeben hatten, wurde Hans
Tannbeck 1485 wegen Hochverrats gefangengesetzt und seine Güter
beschlagnahmt. 1490 verlieh der Kaiser der Regina Tannback, Tochter
des Hans Tannbeck, gnadenweise die Burg Aich. Regina, die den Lasla
Prager heiratete, brachte ihm die Burg Aich als Heiratsgut zu; Lasla
Prager, der vom Kaiser mit Windhaag belehnt worden war, konnte der
den vormals zusammengehörigen Tannbeckschen Besitz wieder vereinigen.
1597 verkaufte Freiherr Friedrich von Prag die Vereinigte Herrschaft
Windhaag und Aich dem Lorenz Schütter. 1630 mußte Georg
Schütter, der Sohn des vorigen seinen Besitz verkaufen, Windhaag
an Joachim Enzmillner, Aich an Michel Pernauer zu Pernegg, welcher
Aich an den Hilprant Jörger weiterveräußerte. Aber
auch der Jörger behielt das Schloß nicht, 1631 kaufte
Gotthard von Schärffenberg von ihm die kleine Herrschaft. 23
Jahre später, im Jahre 1654 verkaufte seine Witwe Schloß
Aich ihrem Schwiegersohne Georg Siegmund von Salburg, dem Besitzer
von Prandegg.
1823 wurde Aich aus dem Herrschaftsverband ausgeschieden und ging
in bäuerlichen Besitz über. Ab diesem Jahre ging es mit
dem Schloß abwärts, der Turm und die Kapelle wurden abgetragen
und der Palas umgebaut bzw. auf einen bäuerlichen Hausstock
reduziert.
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Anfahrt
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B124 über Pregarten nach Bad Zell, und von
dort nach
Aich. Nach ca 1,5km links abbiegen zu Aich
Nr.1
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Lage
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1,5km Nordöstl von Bad Zell
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Behindertengerecht
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Nein
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Öffnungszeiten
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Man sollte schon fragen bevor man den Innenhof
betritt,
aber die Bauersleute sind sehr freundlich und
so dürfte es
eigentlich kein Problem sein den Innenhof zu besichtigen.
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Parkplatz
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Vor dem Schloß
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Restaurant - Cafe
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Nein
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Sehenswürdigkeiten
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Museum - Sammlung
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Nein
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Hotel - Übernachtung
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Eintrittspreis
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Kapelle - Schloßkirche
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Veranstaltungen
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Telefon - Fax - Email
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Anschrift: Aich Nr.1
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