Heinrich und Sigmund Prüschenk, die Erbauer der einstigen Burg, stammten von kleinen Leuten aus dem Steirischen ab. In den Augen des obderennsischen Adels waren die "Prüschinken", wie mann sie nannte, verhaßte "Ausländer", denen Kaiser Friedrich III. so gut wie jedes Privileg zugestand. Sigmund, der jüngere von beiden, hatte am Grazer Hof Karriere gemacht, war Rat, Kämmerer und schließlich oberster Hofmarschall geworden. Heinrich, der sich im Krieg gegen die Türken bewährt hatte, wurde vom Kaiser als Pfleger der (verschwundenen?) Burg Sarmingstein im Strudengau eingesetzt. Er sollte hier das Machland gegen böhmische, ungarische und türkische Einfälle schützen. Um den Auftrag gerecht werden zu können, verpfändete Friedrich den Brüdern die landesfürstliche Donaumaut, eine fette Pfründe, die den Prüschenks bald zu Wohlhabenheit, schließlich sogar zu unvorstellbarem Reichtum verhalf. Umsichtig und klug in Geldgeschäften, investierten die beiden - immer gemeinsam - ihr Kapital gewinnbringend, tauschten und verliehen, kauften und verkauften jeweils mit beträchtlichem Vorteil. Anfang der neunziger Jahre schuldete ihnen der Kaiser 55.000 Pfund Pfennige (rheinische Goldgulden) und 8500 Dukaten, sein Sohn Maximilian I. um 1500 nicht weniger als 178.177 Florentiner Gulden, Summen, die die Jahreseinkünfte eines mittleren Fürstentums überstiegen. Nicht verwunderlich, daß Friedrich III. seine unerschöpflichen Geldgeber und ihre Erben zu Freiherren von Stettenberg (Burg in der jetzt jugoslawischen Untersteiermark) erhob, ihr Wappen vermehrte und ihnen erlaubte, mit rotem Wachs zu siegeln. Bald waren die neuen Freiherren auch steirische Truchsessen und Erbschenken von Österreich. 1488 erlaubte er ihnen, zwischen Grein und Saxen eine Burg zu bauen. Was bald darauf auf dem Hohenstein oberhalb des Marktes Grein entstand, war eine Burg nach dem Vorbild der Kaiserburgen zu Wien und in der (Wiener) Neustadt, eine Viertürmeanlage mit Torturm, Palas und Kapelle im Nordtrakt. Sie hieß zuerst Stettenfels, dann Heinrichsburg, erst seit 1533 Greinburg. Schon 1489 verkaufte der Kaiser den Prüschenks auch den Markt samt der Maut und erhob Grein zur Stadt. Trotz ständiger Klagen über die Prüschenks, gezielter Verdächtigungen und Verleumdungen stand auch Maximilian I. an der Seite der ihm seit jugendtagen vertrauten Brüder. 1495 erhob er sie in den Reichsgrafebstand, verkaufte ihnen um 88.000 Goldgulden die verwaiste Herrschaft Hardegg und erlaubte ihnen, sich "Grafen von Hardegg und im Machland" zu nennen und das Machlandwappen zu führen. Nun waren die Prüschenks ihre in Österreich wenig geschätzten alten Namen los. Als Maximilian einem von ihnen nach dem Tod des Vaters die Hauptmannschaft im Land ob der Enns übertragen wollte, war das den Ständen doch zuviel. In deinem Schreiben wandten sie sich in "aller gehorsamber underthenigkeit" an den Kaiser, er solle ihnen "der Prueschinckhen khainen zu haubtmann sezen", er solle ihnen vielmehr einen Hauptmann geben, "der für eur khon. may. (königliche Majestät) landt und leut nuz und theuglich (nützlich und tauglich) und unverdechtlich sey, der das recht lieb hat (das Recht liebt) ...das... der reich und der arme zu der billigkhait und zum rechten khumen (zu Billigkeit und Recht kommen), fürderlich (förderlich) abgefertigt und nichte beschwert erden..."

 

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  Anfahrt

  B3 nach Grein, kurz vor Ortsbeginn schon zu sehen.

  Lage

  Im Ort Grein

  Behindertengerecht

  Ja

  Öffnungszeiten

  Nicht öffentlich außer Schiffahrtsmuseum

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