Im Ortsteil Gries des marktes Neuhofen steht der noch
immer ansehnliche Komplex des - nunmerh auch Gries genannten - Schloß
Gschwendt. Verschwunden sind allerdings die Teiche ebenso wie die
turmbewehrte doppelte Umfassungsmauer. Aber auch das Schloß
selbst erlitt schwere bauliche Einbußen. Verschwunden sind
die beiden einst den Tortrakt flankierenden Rundtürme ebenso
wie der 4eckige hohe Mittelturm. Abgetragen wurden auch die 3 Querflügel,
welche die seitlichen Verbindungen zwischen dem vorderen und dem
hinteren Trakt hergestellt haben. Der Zutritt zum Schloß erfolgt
auf einer Steinbrücke über den jetzt trockenen Graben
durch das alte Tor, hinter dem sich eine Torhalle befindet. Hat
sich die Pforte geöffnet, der Zweck des Besuches ist der Sr.
Pförtnerin anzugeben, so kommt man in den nach 2 Seiten offenen
Hof. Hier fällt der Blick auf die Schauseite des einstigen
Herrenhauses. Ein 4achsiger Mittelrisalit mit einem aufgesetzten
geschwungenen Giebel und einem querlaufenden Sims oberhalb der Uhr
gibt diesem Bau noch immer den Charakter eines Schlosses, trotz
der vergitterten Fenster. Wendet man sich dann um und betrachtet
die Rückseite des Eingangstraktes, fällt die eigenartige,
abgestufte Gliederung der Hoffront auf. Der aus der Bauflucht vorgeschobene
Vorbau war aber nicht, wie man glauben könnte, der Unterbau
des Mittelturmes, sondern stellt den Rest des mittleren Verbindungsflügels
dar. Die Dächer der beiden 2geschossigen Trakte sind abgewalmt.
Das Gelände rings um das Schloß liegt wesentlich tiefer
im Niveau und ist von gradlinig gezogenen Aufschüttungen durchzogen.
Es sind dies die ehemaligen Dämme der Teiche, deren Sohle von
der Gärtnerei des Schlosses zur Anlage von Gemüsebeeten
herangezogen wurde. Gschwendt war seit seinem urkundlichen Auftreten
Besitz der Herren von Volkensdorf. Der im Jahre 1308 urkundende
Heinrich der Gschwendter war kein anderer als der Heinrich von Volkensdorf
auf Gschwendt. 1338 setzte Otto von Volkensdorf in seinem Testamente
fest, daß - für den Fall, er stürbe kinderlos -
seine Vettern Albert und Otto von Losenstein das halbe Haus Gschwendt
erben würden. 1349 sandte Otto von Volkensdorf die andere Hälfte
dem Bischof von Passau mit der Bitte auf, er möge sie dem Heinrich
von Wallsee zu Lehen geben. In welchem Verhältnis der Wallseer
zu dem Volkensdorfer gestanden hat und was letzteren dazu bewogen
hat, diese Aufsendung vorzunehmen, ist unbekannt. 1492, 9 Jahre
nach dem Aussterben der Wallseer, war Gschwendt zur ungeteilten
Handim Besitz der Losensteiner (Urbar des Rudolf von Losenstein).
Mit dem Tode des Passauer Domherrn Graf Franz Anton von Losenstein
im Jahre 1692 war auch das Geschlecht der Losensteiner im Mannesstamme
erloschen. Erbin der reichen losensteinischen Besitzungen war Katharina,
die Schwester des letzten Grafen, die mit dem Fürsten Johann
Weikhard von Auersperg verheiratet war. Die Fürsten Auersperg
blieben bis zum Jahre 1851 im Besitz von Gschwendt. In diesem Jahre
verkaufte Fürst Karl von Auersperg das Schloß an den
Besitzer der Hoftaverne Franz Leuck, die dazugehörenden Gründe
wurden parzelliert und an Bauern verkauft. Seit 1893 gehört
Gschwendt dem Land Oberösterreich und ist seitdem ein Filialbetrieb
der Landes-Heil- und -Pflegeanstalt.
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Anfahrt
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B139 von Linz nach Neuhofen
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Lage
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70 Meter vom Bahnhof entfernt
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Behindertengerecht
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Ja
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Öffnungszeiten
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Von außen immer, und während das Altenheim
offen hat.
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Parkplatz
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Vorhanden
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Restaurant - Cafe
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Nein
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Sehenswürdigkeiten
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Museum - Sammlung
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Nein
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Hotel - Übernachtung
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Eintrittspreis
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Kapelle - Schloßkirche
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Veranstaltungen
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Telefon - Fax - Email
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