Die Mortsbacher schädigten ihren Lehensherrn, den Bischof von Passau, wo sie nur konnten. 1222 plünderten sie Passauer Besitz so nachhaltig, daß über sie die Reichsacht verhängt wurde. Bischof Gebhard wußte sich ihrer nicht zu erwehren. Sein Nachfolger Bischof Rüdiger aber zog mit Heeresmacht vor die Burg und zwang Heinrich von Marsbach, sie ihm so lange auszuliefern, bis er von ihm angerichtete Schäden wiedergutgemacht hätte. Doch änderte sich auch in der Folge nichts, nur daß die ränke-, streit- und fehdesüchtigen Herren in der kühnen Burg oberhalb der Donau sich auch untereinander überwarfen. Otto, dem sein Vater Ortolf zu lange lebte, überfiel eines Tages mit den Tannbergern die Burg und verjagte den Alten, der in Passau um Schutz ansuchen mußte. Laut Schiedsspruch sollte der Mißratene die Feste gegen eine Abfindungssumme beim Vater belassen und erst nach dessen Tod wieder zurückerhalten.

Doch der Vater zahlte nicht. Er verkaufte die Burg vielmehr an die Passauer, damit auch nach seinem Ableben nichts an den rabiaten Burschen fiele. Als sich in diese damals durchaus nicht unübliche Affäre auch die benachbarten Falkensteiner und Tannberger einmischten, war die Fehde aller gegen alle fällig. Rudolf von Habsburg zog Marsbach wegen Landesfriedensbruch kurzentschlossen zugunsten des Reiches ein und übergab den Besitz seinem Sohn Albrecht. Doch zwangen die Passauer den Herzog, ihnen Marsbach auszuliefern. Die Marsbacher waren längst ausgestorben, als sich im Gemäuer der alten Burg ein Othmar Oberheimer, = der letzte Fehderitter =, etablierte. Erst nach seiner Hinrichtung gehörte Marsbach wieder den Passauern, die in der Burg ein Verwaltungszentrum einrichteten. Zwischen 1561 und 1598 ließ Bischof Urban die schon baufällige Anlage im Stile der Renaissance neu errichten. Nach 1803 kaiserliches Kammergut, 1824 versteigert, wechselten auf Marsbach rasch Besitzer um Besitzer. 1957 wurde die Burg zu einem Schloßhotel ausgebaut. Das Hotel ging in Konkurs und so stand das Schloß einige Jahre leer, bis es vom heutigen Besitzer, Hrn. Georg Stradiot, erworben wurde.

 

 

Auf einer Tafel vor dem Schloß Marsbach steht geschrieben:

Schloß Marsbach - einst eine Raubritterburg

"Marsbach war in alter Zeit ein Schrecken für Kaufmanns- und Schiffersgeleit" so heißt ein Spruch. Er bezieht sich besonders auf die Zeit, als Otmar Oberhaimer Ende des 15. Jh. im Besitz der Burg war. Für seine Gewalttaten und Plünderungen wurde er später auch hingerichtet.

Doch nicht immer ging es hier so kämpferisch zu. Marsbach ist eine der ersten urkundlich erwähnten Orte. Bereits 1075 erschien "Morspah" in den Akten. Über 500 Jahre stand hier oben eine nicht sehr große, aber außerordentlich schwer angreifbare Burg. Mitte des 16. Jh. wurde diese abgerissen und das wesentlich größere Renaissanceschloß errichtet. Marsbach wurde zum Gerichts- und Verwaltungsmittelpunkt der Region und blieb es bis 1848.

Heute ist das Schloß im Privatbesitz von Hrn. Georg Stradiot.

 

Burg Marsbach / Oberösterreich Burg Marsbach / Oberösterreich Burg Marsbach / Oberösterreich Burg Marsbach / Oberösterreich
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  Anfahrt

  B130 über die Donaubrücke am Wesenufer, rechts   Richtung Marsbach

  Lage

  Südlich Hofkirchen im Mühlkreis

  Behindertengerecht

  Ja

  Öffnungszeiten

  Privat / Bewohnt

  Parkplatz

  Vorhanden

  Restaurant - Cafe

  Gegenüber

  Sehenswürdigkeiten

  /

  Museum - Sammlung

  Nein

  Hotel - Übernachtung

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