Exklusiv haben wir die Bilder der erst kürzlich
entdeckten Wandmalereien.
Sie befinden sich an der Südseite des Schlosses, und wurden
von Österreichern und Deutschen gemeinsam restauriert. Dazu
steht folgender Text an einer Säule vor dem Schloß:
Baugeschichte
Um 1515 entsteht in unittelabrer Nähe des zur Herrschaft Parz
gehörenden Marktes Grieskirchen aus dem Material der alten
Wasserburg Tegernbach ein dreigeschoßiges Renaissanceschloß
mit weitläufigen Wirtschaftsgebäuden. Die Baugenehmigung
wird Sigmund Ludwig von Polham, wie die Inschrift an der östlichen
Toreinfahrt berichtet, von Kaiser Maximilian I. erteilt. Nach Abschluß
der Bauarbeiten entsteht im Auftrag des jüngeren Sigmund Polheimer
an der 100 Meter langen Südfassade des Landschlosses ein äußerst
provokanter Freskenzyklus-Glaubensbekenntnis eines protestantischen
Herren aus der Zeit um 1580.
Bildgeschichte
Das wohl im Einvernehmen, vielleicht sogar mit direkter Einflussnahme
des Besitzers verwirklichte Bildprogramm ist in seiner zum Teil
plakativen Direktheit einzigartiges Zeugnis für die massiven
Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten, die gewissermaßen
auf allen Ebenen ausgetragen wurden. Auffälligstes Detail für
den ideologischen Hintergrund des Werkes (dessen Ikonographie erst
in jüngster Zeit wissenschaftlich aufgearbeitet wurde) ist
die Darstellung von Papst und Klerus auf Seiten der von den Wogen
des Roten Meeres verschlungenen Ägypter in der alttestamentarischer
Szene des Auszugs der Isrealiten. Allein die angesprochene Szene
scheint ausreichende Begründung für das bereits im 17.
Jahrhundert im Zuge der Gegenreformation erfolgte Übertünchen
der Wandmalereien. Dem selbstbewußten, gebildeten, in Glaubensfragen
autonomen und im evangelischen Sinne als eigen- beziehungsweise
nur Gott verantwortlichem Auftreten des oberösterreichischen
Landadels stand die erzwungene Konformität im Glauben des katholischen
Absolutismus entgegen. Ein Weiterleben des Protestantismus war nur
"unter der Oberfläche" möglich.
Restaurierungsgeschichte
Die Fresken "ent-deckten" sich gewissermaßen selbst,
infolge von "Abschälungen, Zermürbungen" der
barocken Putzschicht. Aufgabe der internationalen Restauratorenteams
war die vollständige Abtragung von über den Malereien
befindlichen Schichten, das Festigen des Untergrundes sowie eine
Form der Wiederherstellung, die sich als bloße "Sehhilfe"
versteht und Ergänzungen als solche erkennbar und vom Original
unterscheidbar anbringt. Das Ergebnis bleibt, unabhängig vom
qualitativen Niveau der Arbeit, ein Spiel mit Zeit und Vergänglichkeit,
ist Versuch der Einfühlung in Intention, Material und künstlerische
Technik, und letztlich wohl immer nur Annäherung an einen (unerreichbaren)
historischen Originalzustand.
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Anfahrt
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Lage
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Behindertengerecht
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Nein
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Öffnungszeiten
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Vorhof immer
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Parkplatz
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Vorhanden
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Restaurant - Cafe
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Nein
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Sehenswürdigkeiten
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Museum - Sammlung
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