Schloß Wanghausen

Das wohl faszinierendste an diesem wunderschönen Schloß ist, das es trotz seiner geringen baulichen Ausmaße unweigerlich jeden in seinen Bann zieht, der es genauer betrachtet. So viele versteckte Schönheiten und bauliche Raffinessen sind wohl heute nicht mehr so zu vereinen, wie es die damaligen Baumeister zu tun wußten.

Geschichte von Schloß Wanghausen:
Das vier Stock hohe Schloß mit steilem Walmdach war einstmals ein Rittersitz und wurde zum ersten Male 1280 im Meier Helmbrecht Epos als "Wanchusen" erwähnt. Es gehörte bis 1779, der Abtrennung des Innviertels von Deutschland und ab nun zu Österreich gehörig, zur Burg und Gerichtsbezirk von Burghausen, Deutschlands größter Burg. Damals hieß es Schloß Ach, worauf noch die Adresse, Hochburg-Ach 28 Wanghausen, hinweist. Warum Schloß und Ort Ach plötzlich Wanghausen genannt wurden ist nicht bekannt. Das heutige Aussehen erhielt Wanghausen im 17. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert kam der damals modische Treppengiebel am Ostportal dazu. Im Schloß sind noch Räume mit Renaissancedecken erhalten. Des weiteren finden sich im Schloß noch ein Wandbrunnen aus rotem Marmor mit einem Löwenkopf, darauf ein Wappen von 1648. Das Gewölbe eines Raumes im Erdgeschoß wird gestützt von einer Rundsäule mit eckigem Kapitell, diesen Raum sieht man auf Foto Nr.14. Der Haupteingang wurde mit den Wappen der Prielmayr und Wenning verziert. Auf Schloß Wanghausen saßen die Acher, die Kemater, die Prielmayer, die Hoyos, die Wenning oder die Reichenbach, um nur einige Besitzer zu nennen.

Hier zeigen wir Fotos von der Wallfahrtskirche Maria Ach. Als der Pilgerstrom überhand nahm, baute man an die kleine Wallfahrtskirche das große Kirchenschiff an. Daneben steht das Goldbründl, zu dem die Wallfahrer pilgerten. Im Meier Helmbrecht Epos, das jeder Einwohner in dieser Gegend, sogar bis nach Braunau, kennt, steht in einem Fers beschrieben, das die Schwester von Meier Helmbrecht hier das Wasser geholt hat. Das Wasser dieser Quelle entspringt in den Hügeln oberhalb von Wanghausen, wo es zahlreiche Quellen gibt wie uns ein freundlicher Einwohner von Ach erzählte. Und obwohl gegenüber der Salzach am deutschen Ufer eine Quelle besteht, die Helmbrechtsquelle heißt, ist dies die einzige die in dem Epos genannt wird.