Die Geschichte des Geldes


Als Geld wurden zunächst Waren benutzt: Muscheln,Salz, Felle, Vieh, Edelmetalle. Die Verwendung des Rinds (lat.pecus) führte bei den Römern zu dem Begriff pecunia; die indische Rupie hat den gleichen Ursprung. Bevor die Münzprägung einsetzte, mußte Edelmetall gewonnen werden; aus dieser Zeit stammen die Begriffe Pfund, Lira, Peso und Mark, die allesamt nichts anderes als eine Gewichtseinheit oder das Gewicht schlechthin bedeuten.

Das kleinasiatische Händlervolk der Lyder führte die Münze ein. Um Gewicht und die Qualität zu gewährleisten, prägte man ein staatliches Siegel darauf, häufig eine Krone oder ein Kreuz, woher die Krone und der Kreuzer ihren Namen haben.

Im kaiserlichen Rom befand sich die größte Münzstätte im Tempel der Juno Moneta, woher die Bezeichnungen Monnnaie, money und Moneten stammen.

Die oberitalienischen Städte handelten im 13./14. Jahrhundert dem Florentiner Gulden (Goldmünze). Der holländische Gulden, der Dutch Guilder, wird auch hfl abgekürzt, wobei f l für Florentiner steht. Auch der ungarische Forinth hat diesen Ursprung. Venedig prägte den Dukaten. Der Name stammt von der Inschrift der Münze, die den Namen des Herzogs, lateinisch dux, italienisch duca, trug.In Nordeuropa war kein Gold mehr verfügbar man verwendete Silber - der französische Begriff "argent" verdeutlicht den Zusammenhang.Eine weite Verbreitung fand auch der dicke Pfennig (lat. Denarius Grossos). Das Adjektiv grossus bildet die Basis für das böhmische Gros und für den Groschen. Der dicke Pfennig wurde auch Batzen genannt. Er war - davon kundet das Lied vom Heller und Batzen - mehr wert als der schwäbische Hall geprägte Heller. Im 16. Jahrhundert wurden im böhmischen Joachimstal Silbermünzen geprägt, die zunächst Joachimstaler, später einfach nur Taler genannt wurden. Der Taler war im Mittelalter die wertvollste Münze. Die Bezeichnung der weltweiten Leitwährung, Dollar, ist vom Taler abgeleitet. Im 16./17. Jahrhundert gaben die Londoner Goldschmiede Zertifikate an Einleger über Einlagen an Gold aus. Es bestand eine 100% Deckung des Geldes in Gold. So entstand in Europa Papiergeld. In China kannte man das Papiergeld das man dort als "fliegendes Geld" bezeichnete freilich schon länger.
Die Bank von England ließ ab 1904 eine Deckung von weniger als 100% zu, im Deutschen Reich, bestand bis 1914 eine Dritteldeckung, 1971 schaffte Präsident Nixon die noch bestehende Goldeinlösepflicht für den US-Dollar ab. Ein weiterer Schritt, der zur Zeit deutlich zu beobachten ist, ist der Übergang zum Buchgeld: die Loslösung des Geldes von der Materie

Quelle www.falschgeld-forum.net
Stand 05.09.2001

 

Der erste, in Wien gedruckte, Guldenschein aus dem Jahre 1765


Vom Geld unserer Vorfahrens

In den Übergabe- und Kaufverträgen finden sich unterschiedliche Geld- und Währungswerte angegeben. Die folgende Aufschlüsselung soll eine kleine Hilfe sein. Bis 1762 gab es in der damaligen Währung, zum Unterschied von Heute, keine Banknoten. Das Geld war "Klingende Münze" in Silber oder Gold, der Wert der Münze entsprach meistens dem Metallwert der Münze. Da das Geld im Geldsack seines Besitzers meist still lag, war die Prägung neuer Münzen und das Vorhanden sein derer, vom Vorhanden sein des Metalles, aus dem die Münze geprägt werden sollte, ab. Die Prägung der Münzen war nicht wie heute vom Staat abhängig, sondern lag in den Händen von oft skrupellosen Magnaten. Eine noch heute sehr bekannte Münzprägestätte war Hall in Tirol. Da die Inhaber dieser Prägestättet, den sogenannten Metallfuß, das ist der Metallwert, herabsetzten, wurde der "kleine Mann" immer ärmer, doch die "Geldbarone" immer reicher. Dieses Fiasko betraf vor allem die Bauern und Handwerker, die Hauptsächlich mit der kleinen Münze zu tun hatten. Die Menschen wollten diese "schwarze Münze" nicht mehr.

Standen 1611 dem Taler noch 68 Kreuzer gleichwertig gegenüber, so waren es 1622 schon 1000 Kreuzer, daß heißt, erst 1000 Stück dieser minderen Münze enthielten soviel Silber wie ein Taler. Auch die nächsten Jahrzehnte brachten immer wieder Schwierigkeiten. Erst unter Kaiserin Maria Theresia (1740 - 1780) besserte sich die Situation, indem sie 1750 die Währung in Angleichung an die Nachbarländer auf einen neuen, geringeren Zinsfuß brachte und 1752 mit Bayern die Münzconvention abschloss. Diese Conventmünze (abgekürzt CM) hält bis in das 19. Jahrhundert, obwohl 1800 die Franzosenkriege wieder eine Verschlechterung brachten. Das Münzgeld wurde also wegen seines hohen Metallwertes wieder gehortet. Gold uns Silbermünzen wurden ganz aus dem Verkehr genommen. Da die Metallmünzen aus dem Verkehr waren, vermehrten sich nun die 1762 erstmals ausgegebenen Bancozettel so sehr, das der Staat 1811 den Staatsbankrott bekannt geben mußte. Diese Bancozettel wurden nun, durch neu ausgegebene Einlösscheine, zu 1/5 ihres Nennwertes vom Staat eingelöst. Diese Einlösscheine wurden als Wiener Währung (abgekürzt WW) bezeichnet. Das alles betraf aber nur das Papiergeld. 1810 erfolgte die Errichtung einer Notenbank, die das Papiergeld Wiener Währung gegen Banknoten einlöste. Für 140 Gulden Wiener Währung (= Mindesttauschbetrag) erhielt man 40 Gulden Banknoten Conventionsmünze und für 100 Gulden 1Prozent Schuldverschreibung, welche aber auch sofort für 20 Prozent CM eingelöst wurde. Dieser Umrechnungsmodus brachte aber für die Liegenschaften und Realitäten keine Veränderung, lediglich in den Protokollbüchern der Herrschaften findet man diese Teuerung bei der Einschätzung des Viehs und der Fahrnisse. 1857 wurde die "Österreichische Währung" als gesetzliche Landeswährung eingeführt, wo 100 fl. CM = 105 fl. ÖW gegenüberstanden. Neu war die Änderung der Kreuzerangabe, standen vorher 1 fl. = 60 Kreuzer gegenüber, so wurde jetzt 1 fl. mit 100 Kreuzer gerechnet. 1892 wurde die Kronenwährung mit der Goldkrone als Rechnungseinheit eingeführt und galt ab 1900 als allein gültiges Zahlungsmittel. Für 1 fl. ÖW bekam man nun 2 Kronen und 1 Krone war 100 Heller wert. An Münzen wurden geprägt: Bronze 1 und 2 Hellerstücke, Nickel 10 und 20 Hellerstücke, Silber 1, 2 und 5 Kronenstücke und Gold 10, 20 und 100 Kronenstücke.


Das Geld in den alten Protokollbüchern

Bis 1645 findet man noch die Unterteilung des Guldens (fl.) in Schillinge (ß) und Pfennige (d) oder Denare. Es galt folgende Umrechnung: 1 fl. = 8 ß = 30 Pfennige. Wobei der Schilling nur Zähleinheit war und es keine Münze davon gab. Die Pfennige waren sogenannte Scheidemünzen, das sind unterschiedlich ausgeprägte dünne Silberplättchen. 4 Pfennige galten als 1 Kreuzer, daher auch 60 Kreuzer = 1 fl. Auch der Reichstaler wird in den Verträgen öfters angeführt. Vor allem der Pön (= Strafe), bei Nichteinhaltung eines Vertrages. Der Reichstaler bezifferte einen Wert von 1 1/2 - 2 fl. Seit 1524 war er im Österreichischen Währungssystem eingebunden. Um den Wert des Geldes anzuführen, kann man, da es keinen Umrechnungsmodus zur heutigen Währung gibt nur einige Beispiele anführen.

1824 bekam ein Knecht an Lohn:

Jahreslohn 26 fl ---
Darangabe 2 fl. ---
Tendelpaß 1 fl. ---
Schnittgeld 2 fl. ---
Mahdengeld --- 30 ß
     
Gesamt 31 fl. 30 ß

An Naturalien bekam er abgereicht:

1 Hemd aus harbernem Leinen a 4 Ellen 18 ß 1 fl. 12 ß
1 Hemd aus weichernem Leinen a 3 1/2 Ellen 14 ß 49 ß
1 Hemd aus rupfernem Leinen a 3 1/2 Ellen 10 ß 35 ß

Eine Dienstmagd bekam:

Jahreslohn 10 fl. ---
Darangabe 2 fl. ---
Marktgeld 4 fl. ---
Tendelpaß --- 48 ß
Schnittergeld 2 fl.  
Mähergeld --- 30 ß
     
Gesamt 19 fl. 18 ß

An Naturalien erhielt sie:

4 Ellen harbernes Leinen a 18 ß 1fl. 12 ß
10 Ellen werchernes Leinen a 15 ß 2 fl. 30 ß
10 Ellen rupfernes Leinen a 12 ß 2 fl.
1 Pfund Flachs gebrechelt 1 fl. 36 ß

Die Viehpreise im Laufe der Jahrhunderte:

 
1684
1726
1786
1806
1 Paar Ochsen
28 fl.
44 fl.
60 fl.
----
1 Kuh
7 fl.
10 fl.
14 fl.
70 fl.
1 Dreijähriger Stier
6 fl.
6 fl.
11 fl.
40 fl.
4 Schweine
7 fl.
10 fl.
26 fl.
86 fl.

Die Getreidepreise im Laufe der Jahrhunderte:

 
1684
1726
1786
1806
1 Metzen Korn
1 fl. 2 ß
1 fl. 4 ß
1 fl. 30 ß
6 fl. 30 ß
1 Metzen Hafer
6 ß
40 ß
----
3 fl.
1 Metzen Weizen
56 ß
2 fl.
2 fl.
----

Die heutigen Preise kennen wir leider nicht, falls es aber jemanden gibt der über die Preise Bescheid weiß, wären wir froh wenn er uns dies über Kontakt oder per E-Mail mitteilt.


Die Gewichte unserer Vorfahren

1 Achtelmetzen = 7,686 Liter
1 Metzen = 61,487 Liter
1 Becher = 0,48 Liter
1 Eimer = 56,589 Liter
1 Eimer Biermaß = 42 1/2 Maß = 60,138 Liter
1 Eimer Weinmaß = 41 Maß = 58,568 Liter
1 Faß Biermaß = 4 Eimer = 226,356 Liter
1 Faß Weinmaß = 10 Eimer = 565,89 Liter
1 Kalkmaß = 2 1/2 Metzen = 153,75 Liter
1 Lot = 17,5 Gramm
1 Maß = 1 Achter = 4 Seidel = 1,415 Liter
1 Wiener Maßl = 1,921 Liter
1 Mutz = 30 Metzen = 1844,983 Liter
1 Mulle = 4 - 5 Metzen = 150 - 300 Liter
1 Pfiff = 1/2 Seidel = 0,177 Liter
1 Fuder Weinmaß = 32 Eimer = 1280 Maß = 1810,848 Liter


Die Maße unserer Vorfahren

1 Achtel Feldmaß = 719,33 m2
1 Achtel Weingartenmaß = 1438,66 m2
1/8 Lachter = 0,237 m
1 Berglachter = 8 Achtel = 80 Lachterzoll = 800 Primen = 1,897 m
1 Zoll = 12 Zoll = 0,316 m
1 Hube (Hufe) = 150,57 Koch = 867480 m2
1 Joch: Das Joch war ursprünglich die Fläche, die an einem Tag mit einem Ochsengespann umgepflügt werden konnte.
1 Wiener Joch = 400 Quadrat Ruten = 5754,642 m2 - das Weingartenmaß hat die doppelte Größe
1 Klafter = 6 Fuß = 1,897 m2
1 Linie = 2,195 mm
1 Postmeile = 4000 Klafter = 7585,937 m
1 Prime = 2,371 mm
1 Quadratklafter = 36 Quadratfuß = 3,597 m2
1 Riemenklafter = 3,597 m2
1 Riemenzoll = 0,05 m2
1 Rute = 2 Klafter = 12 Fuß = 3,793 m
1 Schuh = 0,316 m
1 Tagwerk = 3407,3 m2
1 Viertel = 1/2 Joch = 2877,321 m2
1 Zoll = 2,634 cm

1 Zentner = 107 Pfund = 56 Kilogramm
1 Quintel = 4,375 Gramm
1 Pfund = 560 Gramm
1 Apothekerpfund = 420 Gramm
1 Wiener Karat = 0,206 Gramm

1 Ballen Leinwand = 20 Ellen = 23,327 m = 12 Stück Tuch zu 32 Ellen = 298,583 m
1 Elle, Wiener Elle = 0,778 m
1 Innsbrucker Ellen = 0,804 m
1 Salzburger Elle = 1,001 m, für Seide 0,803 m

 

Wenn sie über eine Suchmaschine auf diese Seite gelangt sind, dann kommen sie hier zur Startseite.