Marchegg / Niederösterreich

 

Zeittafel zur Geschichte von Marchegg

1260 Schlacht bei Groissenbrunn, wahrscheinlich auf dem Gelände der später gegründeten Stadt
1268 Gründung der Stadt. Bau der frühgötischen Kirche (geweiht der hl. Margaretha). Errichtung der Burg auf dem Platz des heutigen Schlosses. Das Gebäude wird mit Ringmauern und Wassergräben, heute teilweise noch erkennbar, umgeben.
1278 Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen. Kaiser Rudolf erwartet in Marchegg die verbündeten Ungarn zur Entscheidungsschlacht gegen König Ottokar. Rudolf von Habsburg bedenkt die Kirche mit reichlichen Mitteln.
1529 Die Stadt wird mit Ausnahme des festen Schlosses von den Türken verwüstet.
1531 Die Stadt wird durch Schwaben neu besiedelt.
1573 Graf Salm führt als Ursache der Verarmung und Verödung der Gegend die Kriege mit den Ungarn an.
1620 Einquartierte und durchziehende Soldaten des 30jährigen Krieges tyrannisieren die Bevölkerung.
1621 Das Geschlecht der Palffy erwirbt pfandweise die Herrschaft über Marchegg und scheint
1630 als Besitzer auf.
1655 Die Pest fordert viele Opfer.
1683 2. Türkenbelagerung
1733 Das Schloss erhält seine heutige Gestalt.
1739 Bau des barocken Langschiffes der Kirche unter dem Patronatsherren Graf Karl Palffy.
1793 Ein Großbrand vernichtet mehr als die Hälfte der Häuser.
1848 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Gänserndorf - Marchegg - Pressburg. Durch Einspruch von Graf Palffy und das geringe Verständnis der Bevölkerung für das Bauobjekt führt die Bahn nicht direkt nach Marchegg, sondern an der Stadt vorbei. Dies ist die Ursache für die Teilung des Ortes in Marchegg Stadt und Marchegg Bahnhof.
1859 Bau des Bahnhofes - es entsteht der Ortsteil Marchegg Bahnhof.
1862 Große Überschwemmung, der in den Jahren 1897, 1899 und 1925 weitere folgen.
1866 Die Eisenbahnbrücke und die Schloßhofer Straßenbrücke werden gesprengt. Die Stadt erhält preussische Einquartierung. Die Cholera wütet in der Stadt.
1870 Die Strecke Wien Ostbahnhof - Marchegg wird eröffnet.
1872 In der Riede Sandremise wird eine Pulverfabrik erbaut. Der Chemiker Hermann Pipitz wird Betriebsleiter.
1877 Bei einem Großbrand werden 28 Häuser vernichtet.
1884 Die Pulverfabrik wird von staatswegen geschlossen. Pipitz arbeitet in seinem Labor weiter und erfindet das heute verwendete rauchlose Pulver. Der österreichische Staat hat kein Interessa daran, so verkauft es Pipitz an Deutschland.
1886 Die Marchegger Maschinenfabrik wird in Marchegg Bahnhof erbaut. Sie ist damals das einzige Spezialunternehmen, das sich mit der Errichtung von Bergwerksanlagen und der Erzeugung von Erzaufbereitungsmaschinen befasst.
1914 Marchegg spielt als Grenzbahnhof beim Aufmarsch gegen den Osten eine wichtige Rolle.
1930 Am Bau des Marchschutzdammes wird begonnen. Die Stadt und die meisten Fluren sind nun vor Überschwemmungen geschützt.
1934 Die Marchegger Maschinenfabrik wird stillgelegt, die Maschinen werden verlagert, die Gebäude geschleift.
1945 Die Russen setzen über die March. Ganze Ortsteile und alle größeren Objekte werden beschlagnahmt.
1957 Der Marchschutzdamm erweist sich als zu schwach und wird im Zuge des geplanten Donaukraftwerkes Hainburg erhöht und verbreitert.
1959 Errichtung des NÖ Jagdmuseum
1965 Das bisher anhaltendste Hochwasser
1968 Eröffnung der neuen Hauptschule, 700-Jahr Feier der Stadt Marchegg
1973 Bahnhof Marchegg: Der Personenzug aus Pressburg wird von arabischen Terroristen angegriffen. Es war dies der erste Terroranschlag von Palästinensern in Österreich.
1982 Besuch von Prinz Phillip von England; Eröffnung des Speichers/Schloß Marchegg.
1989 Partnerschaft mit der Marktgemeinde Stegersbach
1989 Öffnung der Grenzen, Fall des kommunistischen Systems - Entwicklung ohne Grenzbalken möglich.
1990 Hochwasser - March rinnt bergauf. Donau-Rückstau bis Baumgarten.
1993 1. Storchenfest der Stadtgemeinde mit dem WWF
1994 Beitritt zur EU
1997 Kindergarten-Neubau Marchegg Stadt
1998 Klosterbau der Johannesgemeinschaft; Kindergarten-Neubau Breitensee
2000 Schließung des Jagdmuseums
2001 Eröffnung der renovierten Asyl-Anhaltestelle im ehemaligen Gerichtsgebäude. Einführung des Euro, Volkszählung Mai: 3426 Einwohner
2002 Juni: Spatenstich Ortswasserleitung, gasleitung, Teile des Ortswasserkanals, Renovierung des Rathauses
Juli: Spatenstich Eco-plus Wirtschaftspark, 49ha
August: Hochwasser in vielen Teilen Europas - Marchegg 7,28m
2003 Spatenstich für einen befahrbaren Grenzübergang neben der Eisenbahnbrücke, Fertigstellung des Ottokarparks am Hauptplatz.


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Marchegg / Niederösterreich

Aus der Geschichte vom Marchegg

Die Stadt Marchegg wurde 1268, also rund 10 Jahre vor der letzten großen Ritterschlacht auf heute österreichischem Boden bei Jedenspeigen, von König Przemysl Ottokar als "Marchekke" an der Mündung des Mühlbachs in die March zum Schutz vor den Magyaren (spätere Ungarn) gegründet. König Ottokar von Böhmen siegte im Jahre 1260 bei Groißenbrunn über die Magyaren. Die Lage an der March, die schon immer Grenzfluß war, war strategisch sehr wichtig und so wurde die mauerbewehrte Stadt in jene Kette der Befestigungen eingegliedert, die sich vom nördlichen Waldviertel bis in die Oststeiermark hinziehen. Von der Entschlossenheit des Königs, sich und seine Untertanen gegen Feinde abzusichern, zeugen heute noch die Reste der einst 8m hohen Stadtmauer, die die Stadt an drei Seiten umgab. Im Norden sollte der Mühlbach einen ausreichenden Schutz vor Angreifern bieten, außerdem stand hier die Stadtburg, die Marchegg an dieser Stelle schützte. Drei Stadttore, das Hainburger-, das Ungarn- und das Wienertor stellten die einzigen Eingänge in die Stadt dar. Das Wienertor und das Ungarntor sind heute noch erhalten, das Groißenbrunnertor ist nur mehr auf alten Zeichnungen zu finden. Aktuelle Forschungsergebnisse beweisen, dass Marchegg im Mittelalter die größte, geplante Stadt im Osten Österreichs war.

Im 13. Jahrhundert entstand innerhalb der Marchegger Stadtbefestigung, an Stelle einer früheren Wallanlage, eine Wasserburg, die 1344 erstmals urkundlich erwähnt wird, und war mit in die Stadtbefestigung einbezogen. Ursprünglich als gefestigte Burg mit Mauern und einem tiefen Graben umgeben, wurde es im Laufe der Zeit zu einem Schloss umgebaut, und erhielt im Zuge einer Restaurierung im Jahre 1733 sein heutiges, barockes Aussehen.

Wie alle Tore von Marchegg bestand das Wienertor aus einem viereckigen Torbau und einem seitlichen Rundturm. Die Torbauten hatten Pechnasen und Schießscharten um unliebsame Gäste abzuhalten. Der Rundturm dürfte als Stiegenhaus und als Schlafraum für die Wächter gedient haben. Die Steinfugen für das Fallgitter sind noch erkennbar. Das Wiener Tor ist am besten erhalten und stellt auch heute noch eine markante Einfahrt in die alte Stadt dar. Am Fuße des viereckigen Turms befindet sich noch heute der Rest einer ursprünglich drei-, heute zweiteiligen Sitzbogennische. Das Ungartor ermöglichte den Zugang der Stadt vom Osten her. Der Rundturm ist zum Unterschied von den beiden anderen Toren auf der rechten Seite des Torbaus angebracht. In diesem Turm befindet sich in der oberen Hälfte ein zierliches Spitzbogenfenster, welches leider dem Verfall preisgegeben ist, da dieser Turm nicht restauriert und überdacht wurde.

Die mittelalterliche Pfarrkirche von Marchegg, wurde im 18. und 19. Jahrhundert um- und ausgebaut. Bei Ausgrabungen wurden Mauerreste einer Kapelle gefunden, die in den historischen Dokumenten keine Erwähnung gefunden hat. In der Kirche in der Nähe des Bahnhofs ist das Pallfy-Kruzifix zu sehen. Es stammt aus der Schlosskapelle des Fürsten Pallfy, woher sich auch sein Name ableitet. Geschaffen wurde es 1631 von dem Bildhauer Jörg Petel.

Am nördlichen Stadtrand von Marchegg erstreckt sich das WWF-Naturschutzgebiet „Untere Marchauen“. Der Damm und die Reste der Stadtmauern bilden einen natürlichen Wanderweg um Marchegg, das auch als "Storchenstadt" bekannt ist.

In den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Schlosses befindet sich heute das Afrikamuseum, sowie das Heimatmuseum der Stadt Marchegg. Die Museen sind vom 15.März bis Ende November von Dienstag bis Sonntag jeweils von 9-12 und von 13-17 Uhr zu besichtigen.

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Lage: Das Schloss Atzenbrugg liegt inmitten der gleichnamigen Ortschaft, im westlichen Tullner-Becken.
Bezirk - Gemeinde: A-2293 Marchegg | BH Gänserndorf | Niederösterreich
Telefon: +43 (0) 2285 7100 | Fax: +43 (0) 2285 7100 22 | Homepage | Email

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