Die weithin sichtbare Burgruine Eppenstein wurde schon 1160 im Besitz der Traungauer urkundlich erwähnt und geht vermutlich auf eine noch ältere Holzburg, um 1000 n.Chr., auf dem obersten Felsen der Kalkklippe, hoch über dem Granitzental, zurück. Die Markgrafen Eppenstein, die sich nach ihrer Burg nannten, starben im Jahre 1122 aus und so kam die Burg Eppenstein in die hand der Wildoner. Herrand von Wildon, an der Verschwörung gegen den Böhmenkönig Ottokar führend beteiligt, mußte es sich gefallen lassen, daß sein Besitz von einem Getreuen des Premysliden besetzt wurde. Er sühnte nach Rache, und die kam als die Niederlage an der March 1278 das Ottokarische Reich beendete und der Wildoner sich nicht nehmen ließ, "seine" Burg Eppenstein persönlich zurückzuerobern und die Besatzung eigenhändig über die Klinge springen zu lassen.

Doch er hatte die Burg nicht lange inne, und ihm folgten als Besitzer die Kärntner Herzöge, die Colloredo, die Nádasdy, die Sessler und viele weitere. Durch den Umbau im Jahre 1437 hielt die Gotik auf Burg Eppenstein einzug, weitere Ausbauten erfolgten im späten 15. Jhdt. als die Teufenbacher als landesfürstliche Pfleger auf Burg Eppenstein saßen. Die Familie lag jedoch untereinander in derartigen Erbstreitigkeiten, das 1480 ein Teufenbacher die Burg einnahm und seine Schwester, die Besitzerin der Burg, in den Turm hatte werfen lassen. Erst zwei Jahre später konnte sie von eindringenden Ungarn befreit werden, die durch Verrat in die sonst uneinnehmabre Burg gelangten. Die Burg blieb jedoch nicht ungarisch, sondern kam in Besitz des Bischof von Seggau, Matthias von Scheidt, der jedoch im Jahre 1489 wiederum von ungarischen Heerscharen gefangen genommen wurde. Seit dem Jahre 1637 herrschte auf Burg Eppenstein abermals ein gewalttäiger Tyrann. Es war dies der Burggraf Christian Alban von Saurau, ein gewalttätiger Renaissancemensch. Es heißt, er hatte einem Kohlenträger, der ihm nicht rechtzeitig aus dem Weg ging, kurzerhand erschlagen und eine Vierzehnjährige vergewaltigt, bevor ihm eine hohe Geldstrafe zudiktiert wurde, zu deren Bezahlung sämtliche Güter eingezogen werden mußten. Da dies jedoch nicht ausreichte, warf man ihn in den Kerker am Grazer Schloßberges, wo er zwei Jahre später auch starb. Nach einem verheerenden Brand und einem Erdbeben im 16. Jhdt. wurde die Burg zwar wieder instand gesetzt, jedoch verfiel sie zur Ruine nachdem Mitte des 17. Jhdt. das heute leider verschwundene Schloß Neu-Eppenstein entstand. Seither ist die Burg Eppenstein Ruine.

 

 

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Erhalten sind heute noch Teile der ausgedehnten Vorburg mit Pforte im Osten und zwei mächtigen, spätgotischen Kanonenrondellen (Bilder 04-07, 09-11), direkt unterhalb des Felszahnes, auf dem der älteste Teil der Burg liegt. Der Aufgang von der Vorburg zu der Hauptburg wurde durch einen Torturm mit Zugbrücke gesichert, von denen noch Reste zu sehen sind (Bilder 14-17). Man muß sich links des Berges an einem schmalen Felsweg direkt unterhalb der Ringburg vorbeibewegen, wodurch man unfreiwillig dem Verteidiger, der hoch oben saß, seine schwache rechte Seite, die Schwertseite entgegen hielt. Das unregelmäßige Fünfeck der Ringburg und der tiefer gelegene Palas aus dem 14. Jhdt. mit Doppelkapelle und gotischen Fenstern werden noch immer bewacht von dem Burgtor im Westen (Bild 18), das beidseitig die Führungsnut des Fallgitters (Bild 19) zeigt. Vom Torturm zieht sich bis zum Felszahn die spätgotische Wehrmauer, die die dahintergelegenen Wirtschaftstrakte sowie den Palas sicherte. Diese Wehrmauer schützte auch den hinter ihr liegenden, kaum schrittbreiten Burgweg der hier in einem zweiten Tor endet. Der wehrhafte Palas sperrte wiederum den direkten Aufgang zur hochgelegenen Ringburg, die lediglich durch einen Hocheinstieg (Bild 28) erreicht werden konnte. Überhaupt ist der Zugang zu den einzelnen ruinösen Gebäuden teilweise sehr gefährlich, befindet er sich doch an der einen Seite am fast senkrecht abfallenden Felsabsturz und auf der anderen am hochragenden Felszahn.

Seit einigen Jahren bemüht sich die Gemeinde die Burgruine zu sanieren und teilweise auszugraben. Fährt man bei Dunkelheit an der Burgruine Eppenstein vorbei, beeindruckt sie durch die gelungene Beleuchtung und ihrem imposantem Auftreten, auch bei Nacht. Homepage des Burgverein Eppenstein.


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Lage: Die Burgruine Eppenstein liegt südlich von Judenburg auf einem hohen Felszahn, direkt über dem Ort Eppenstein (seehöhe 736 Meter) an der Straße vom Aichfeld zum Obdacher Sattel, schon von weitem sichtbar.
Bezirk: Judenburg / Seiermark
Gemeinde: 8741 Weißkirchen
Öffnungszeiten - Eintrittspreise: Die Burgruine ist frei zugänglich.
Kontaktperson 1: Tourismusverband Weißkirchen
Telefon: 0043 (0) 3577 / 814 50 oder 0043 (0) 3577 / 822 84
Kontaktperson 2: Gemeinde Eppenstein
Telefon: 0043 (0) 3577 / 822 590, Fax: 0043 (0) 3577 / 822 597
Homepage: Die Eppensteiner Homepage / Homepage Burgverein Eppenstein
Email: gde@eppenstein.steiermark.at & grasser@eppenstein.steiermark.at
Anfahrt - Parkplatz: PKW: A9 bis Zeltweg, dann abfahren und auf der Bundesstraße immer Richtung Obdach, bis man in Eppenstein ankommt.

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