SCHLOSS WILHELMINENBERG

Im Jahre 1781 kaufte der Besitzer der Herrschaft Neuwaldegg, Feldmarschall Franz Moritz Graf von Lascy (Lacy) die benachbarten Gründe in Ottakring am "Predigtstuhl" und beginnt mit dem Bau eines Lustschlosses. 1784 kauft der russische Botschafter Fürst Demeter Gallitzin (Gallicin) seinem guten Freund Moritz Graf von Lascy die Besitzungen am "Predigtstuhl" ab, erwirbt von der Gemeinde Ottakring weitere Waldteile und Hutweiden und lässt alles zu einem großen Park umgestalten. Den Park zieren mehrere Teiche, ein Rundtempel, römische Ruinen und ein Jagdschlösschen. Ab 1785 wird der "Predigtstuhl" aufgrund der den Ottakringern erwiesenen Wohltätigkeiten in Vererhung seines Besitzers allgemein als "Gallitzinberg" bezeichnet. Der Tod des Fürsten Gallitzin am 30. September 1793 löst große Trauer in der Bevölkerung aus. Sämtliche Liegenschaften und das Schloß gelangt durch Erbfolge 1795 in den Besitz des Nikolaus Petrowitsch Graf von Rumjanzow (Romanzow).

Nach mehrmaligem Besitzerwechsel kauft der 1824 aus Frankreich emigrierte Julius Fürst Montléart mit seiner Gattin Maria Christine die Liegenschaft mit dem bereits renovierungsbedürftigen Schloß. 1838 erfolgt durch Zubau zweier Seitentrakte eine Vergrößerung des Gebäudes. Am 19. Oktober 1865 stirbt Julius Fürst Montléart und löst damit einen Erbschaftsstreit aus, in dessen Folge das Landgut auf dem Gallitzinberg gerichtlich feilgeboten wird. Der Sohn des Verstorbenen, Moritz Fürst Montléart, erhält für 125.000 Gulden den Zuschlag und schenkt den Besitz seiner Gattin Wilhelmine. Da dem Wunsch des Fürsten nach Umbenennung von Gallitzinberg auf Wilhelminenberg amtlicherseits nicht entsprochen wird, lässt der er an allen Zugängen zum Schloß Tafeln mit der Aufschrift "Wilhelminenberg" aufstellen, und erreicht somit eine indirekte Namensänderung. Der Fürst wird nach seinem Tod am 16. März 1887 in dem im neugotischen Stil errichtetem Mausoleum in unmittelbarer Nähe zum Schloß Wilhelminenberg beigesetzt. Seine Witwe verteilt das Erbe großzügig unter ihren Verwandten und behält lediglich ihren persönlichen Besitz und den Ertrag des Wilhelminenberges. Ob ihrer Wohltaten und Grosszügigkeit gegenüber den Armen wird sie von der Bevölkerung "Der Engel vom Wilhelminenberg" genannt. Mittlerweile gibt es eine Wilhelminenstraße, das Wilhelminenspital und das Schloß Wilhelminenberg, die den Namen der Prinzessin tragen. Doch im Jahre 1895 stirbt sie am 26. März im Schloß Wilhelminenberg und wird neben ihrem Gatten im Mausoleum beigesetzt. Am 28. April wird ein Enkel der Prinzessin Montléart, Erzherzog Rainer von Habsburg-Lothringen, auf Grund einer Schenkung Besitzer vom Schloß. In den Jahren 1903-1908 wird das schon baufällige Schloß abgerissen und durch ein Palais im Neo-Empire-Stil nach Plänen von Eduard Frauenfeld und Ignaz Sowinsky ersetzt.

Erzherzog Rainer stirbt am 27. Jänner 1927 und so wird sein Neffe Erzherzog Leopold Salvator neuer Schloßherr. Ab 1918 wird das Schloß zum Lazarett und Genesungsheim für Kriegsopfer. 1922 geht der Bau mit einem Teil der dazugehörigen Gründe durch Kauf an den Züricher Bankdirektor Wilhelm Ammann über. Am 26. juni 1927 kauft die Stadt Wien das Schloß samt Park und Nebengebäuden und eröffnet darin am 12. November des selben Jahres das Kinderheim Wilhelminenberg. In den Jahren 1934-38 befindet sich hier der Sitz der Wiener Sängerknaben. 1938 beschlagnahmt die NSDAp das Schloß und übergibt es an die "Österreichische Legion". In den Kiregsjahren 1939-45 diente es u.a. als Lazarett mit Anschluß an das Wilhelminenspitals, als Fliegerabwehrstellung und war zeitweise der Gaubefehlsstand des nationalsozialistischen Gauleiters Baldur von Schirach. Nachdem der Krieg vorbei war war hier ein Heim für erholungsbedürftige Kinder und ehemalige KZ-Häftlinge, danch auch der Sitz der Biologischen Station Wilhelminenberg untergebracht. Im Jahre 1961 fand es als Heim für Sonderschülerinenn verwendung, wurde aber 1977 endgültig geschlossen und stand danach Jahrelang leer. 1986 beginnt die Planung für ein Gästehaus und 1987 wird das mit großem finaziellen Aufwand stilgerecht adaptierte "Gästehaus Schloß Wilhelminenberg" eröffnet. 2000 wurde aus dem Gästehaus das "Hotel Schloß Wilhelminenberg", welches schließlich 2003 komplett renoviert und als 4 Sterne Hotel neu kategorisiert. Es ist momentan im Besitz der Austria-Trend-Hotel Gruppe, auf deren Homepage auch ein virtueller Rundgang durch Lobby, Zimmer, Restaurant, Festsaal und Bibliothek vom Schloß möglich ist. Offizielle Homepage

Das Hotel verfügt über 87 elegante Zimmer, einem glamorösem Schloß-Restaurant, einer großen Terrasse mit unvergleichlichem Ausblick über Wien, einem Wintergarten, Bibliothek sowie stilvollen Banketträumlichkeiten. Es ist nicht nur in seiner Einrichtung sehr modern, sondern auch in seiner Einstellung. Denn das Hotel ist sehr Hundefreundlich, ist durchwegs Rollstuhlgerecht gebaut, bietet auch Partys an Kindergeburtstagen und im Restaurant Kinderstühle sowie Wickelräume an, freut sich über Hochzeitsarrangements, bietet Seminarräume, Lesungen und Internet im Lokal an und verfügt auch über einen eigenen Nichtraucherbereich. Der Glanz und Zauber des Schlosses breiten sich auch auf den wunderschön angelegten Schlosspark aus, der mit seinen 120.000 m2 nicht nur Plätze der Kraft und Energie, sondern auch Platz für Veranstaltungen für bis zu 2.000 Personen bietet. Der Park ist für Besucher und Natursuchende geöffnet und nicht vom Hotel abgegrenzt, womit das Hotel sich sehr offen zeigt und einen neuen Weg einschlägt, und auch Besucher die nicht im Hotel zu Gast sind teilhaben läßt, an dem schönen Ausblick und dem nahen Erholungsgebiet.

Adresse: 1160 Wien, Savoyenstraße 2
Telefon: +43 (0) 1 485 85 03 Fax: +43 (0) 1 485 48 76 / Homepage / Email

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