Bilder von St. Thomas am Blasenstein

HL .- KREUZ - ODER JAKOBSKAPELLE Teil 4

Die Kirche besteht aus 3 Chören und hat 5 Altäre:
Haupt- bzw. Mittelchor, Nord- und Südchor sind dem sogenannten "Weichen Stil" zuzuordnen, der um 1400 das internationale Baugeschehen prägte.

Hauptaltar:
im Mittelchor von 1660 - ungläubiger Thomas (Altarbild) 'Perger Maler Martin Schubhart, 1604 - 1684'; darüber das kleinere Gemälde ist das Martyrium des Hl. Thomas. Links u. rechts je 2 Statuen - lat. Kirchenlehrer AUGUSTINUS, GREGOR, HIERONYMUS UND AMBROSIUS. Der barocke Tabernakel wurde 1904 in Peuerbach gekauft. Den Altar flankieren eine Statue des HL. THOMAS aus dem Jahre 1904 und eine etwa gleich alte HERZ-JESU STATUE. 3 GEWÖLBESCHLUSSSTEINE stellen ein Lamm [Christus als Opferlamm], einen Pelikan mit Jungen [der nach alter Ansicht seine Jungen mit seinem Blut ernährt] und einen Adler [als Auferstandener, der über seine Kirche wacht] dar. Weiters befindet sich im Mittelchor zwei FARBIGE MARIEN-RELIEFS. Der MARIENTOD an der Südwand sowie die MARIENKRÖNUNG an der Nordwand. Diese beiden Reliefs dürften aus den 80iger Jahren des 14. Jhdt. stammen.

4 Seitenaltäre:

a) MARIENALTAR; (MARIENKAPELLE) im Nordchor = "Dreifrauenaltar" zeigt "Maria, die Hilfe der Christen" (ca. 1730); HL. KATHARINA UND HL. BARBARA; vier farbige Konsolen (Mensch, Stier, Löwe u. Adler) an die 4 Evangelisten. Die GEWÖLBESCHLUSSSTEINE symbolisieren Christus als Pelikan, Löwe mit (toten) Jungen [soll seinen totgeborenen Jungen - nach alter Fabel - durch Gebrüll lebendig gemacht haben] sowie ein Einhorn mit Jungfrau [das Einhorn lässt sich nach einer Sage nur von einer Jungfrau fangen]. Der spätgotische Taufstein stammt von ca. 1520

b) Südchor befindet sich ein ALTAR DES HL. FLORIAN (von 1742) mit den STATUEN DES HL. LAURENTIUS UND DES HL. DONATUS (Schutzpatron gegen Blitz- und Hagelschäden); links neben dem Altar steht ein Schutzengel mit Kind (Kopie von etwa 1980). Der SCHLUSSSTEIN über dem Altar zeigt eine Madonna mit Kind. Ein weiterer mit Christus und dem Hl. Thomas findet sich in der heutigen Sakristei (die alte war vermutlich im Turm-Erdgeschoss).

c) Der Seitenaltar im nördlichen Langhaus ist dem HL. BLASIUS, dem Patron bei Halsleiden, geweiht. Das Altarbild von 1730 wird von den STATUEN DES HL. FRANZISKUS UND DES HL. ANTONIUS flankiert.

d) Das Bild des Seitenaltares im südlichen Langhaus zeigt die Marter des HL. SEBASTIAN, eines Pestpatrons. Die Figuren sind vermutlich der HL. BENEDIKT (mit Buch) und der HL. ANTONIUS DER EREMIT (mit Bettelglocke). Daneben befindet sich eine anmutige LOURDES-MADONNA von der Zeit zw. 1885 u. 1892. Oberhalb der Beichtstühle ist eine aus der Mitte des 17. Jhdt. stammende PIETÀ angebracht. Seitlich schweben zwei kleine Engel, darüber die Hl. Dreifaltigkeit.

An den südlichen und nördlichen Außenwänden der Seitenschiffe bzw. Chöre sind VIERZEHN RELIEFVIERTE KREUZWEGTAFELN (1920) angebracht. Auf steinernen Engelskonsolen und unter steinernen Baldachinen befinden sich der Hl. Paulus und der Hl. Johannes von etwa 1490 (Werke von Paul Kriechbaums). Die Orgel (vom Linzer Orgelbaumeister Nikolaus Rumel dem Jüngeren) und die Kanzel stammen aus dem mittleren 18. Jhdt. - die Orgel wurde nach dem Chronogramm im Jahre 1800 errichtet. An der Rückwand - gleich nach dem Haupteingang der Kirche - befindet sich ein sehr ausdruckstarkes, überlebensgroßes Kreuz von etwa 1530 mit echtem Haupt- und Barthaar, was nur ganz selten und nur kurze Zeit üblich war. Zu erwähnen sind noch die Steinmetzzeichen an den drei Triumphbögen zwischen den Chören und Schiffen. Der mittlere Bogen enthält 16 "Mehrzeichensteine", die den Schluss zulassen, dass sich hier Werkleute ihrem Schutzpatron, dem Hl. Thomas, in besonderer Weise dargebracht haben

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