Bucklwehluckn von St. Thomas am Blasenstein

DIE BUCKLWEHLUCK`N Teil 5

Neben dem Besuch der romantischen Burgruinen Klingenberg und Saxenegg, der Zigeunermauer wo einmal der Räuberhauptmann Graßl gehaust haben soll, des einen oder anderen Pechöl-, Einsiedler- oder Formsteines wird niemand die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes, die Bucklwehluck`n auf dem Kreuzburgstall, versäumen wollen. Ein auf einer 12 Meter langen und 6 Meter breiten, abgerundeten Felsplatte 5 Meter aufragender Granitblock zeigt eine Spaltung, als ob 2 Felsblöcke aneinandergelehnt wären.

Nach altem Glauben hilft ein Durchschlüpfen von Ost nach West gegen Kreuzschmerzen und rheumatische Beschwerden und man wird außerdem als gesunder Mensch wiedergeboren. Tatsächlich ist die Bucklwehluck´n ein Durchkriechstein, dessen Tradition bis in die Ur- bzw. Frühgeschichte reichen soll. Der vorchristliche Kultstein wurde durch das Aufstellen eines Bildstockes "christianisiert". Im Hochmittelalter war der Stein von einem Bergfried überbaut (2. Burg Blasenstein). Es ist dies ein hervorragender Aissichtspunkt!

Der magisch denkende Mensch, dem Steine, Bäume und Quellen als Symbole des Ewigen, Wiederkehrenden und Lebendigen heilig waren, glaubte, dass er beim Durchschlüpfen seine Übel der Erde zurückgab, seine Krankheiten abstreifte und als gesunder Mensch wiedergeboren würde. Heute zwängen sich die weitaus meisten zur Belustigung durch die "Luck`n", nur wenige suchen Heilung, und kaum jemand vollzieht eine "kultische Handlung". Man folgt eher einem Urtrieb: Wenn man auf einem Kinderspielplatz eine Röhre aufstellt, werden die Kinder, ohne zu Zögern durchkriechen. Desgleichen bei begehbaren Kunstobjekten, wo die Erwachsenen anfangs nur zurückscheuen, weil sie es für verboten halten.

Kein Steingebilde im Land von so vergleichbar bescheidenen Ausmaßen erregt die Fantasie seiner Besucher mehr als der Bucklwehlucknstein. Die "dichterischen Ergüsse" in den Gästebüchern wie die mehr oder weniger seriösen Presseartikel würden ein dickes Buch füllen.

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