Burg Lichtenwerth
Da es jahrhundertelang keine einheitliche Rechtschreibung gab, existieren einige verschiedenen Schreibweisen zur Burg Lichtenwerth, zB: Lichtwehr, Lichtwert, Lichtwerth, Lichtenwert oder Lichtenwörth, wobei die Silbe "werth" oder "wörth" immer für eine Insel steht. Wir beschränken uns hier auf die Schreibweise Lichtenwerth.
Einst vermutlich auf einer Insel im Inn gelegen war die Burg Lichtenwerth lange Zeit mit der Hofmark Münster verbunden. Bis zur Regulierung des Innflusses am Beginn der Neuzeit umfloss dieser die Burg an deren Südseite, wodurch der Ort Münster, heute am anderen Innufer gelegen, "trockenen Fusses" erreicht werden konnte. Deshalb gehört die Burg auch heute noch zu Münster, obwohl jetzt der Inn Burg und Ort trennt. Der breite Grünstreifen zwischen Bundesstraße und Burg bezeichnet den früheren Verlauf Inns. Dem sehr regelmäßigen Mauerwerk und den vermauerten romanischen Fenstern zufolge dürfte die interessante und sehr gut erhaltene Burg vermutlich im 12. Jh. erbaut worden sein. Im Westen der Burg schließt eine geräumige und hochgemauerte Vorburg an, die auf einer Länge von ca. 50m die Wohn- und Wirtschaftsgebäude einschließt. Denn Feinde wurden vor allem aus dem Osten erwartet, es waren die Bayern die die Bevölkerung hier fürchteten. Im Osten der Burg befindet sich der Bergfried, der sich nur unwesentlich vom mächtigen Palas abhebt. Da an der Südseite der Inn die Burg schützte, kam ihm die Aufgabe der Deckung der Burg vor Angreifern aus dem Osten zu. Er war ursprünglich unbewohnbar, wurde jedoch später wie auch der Palas selbst um- und ausgebaut und bewohnbar gemacht. Ein jüngerer Wehrturm wurde im 17. Jh. in seiner Höhe gestutzt. Der Palas wurde im 18. Jh. erneuert, wovon die vermauerten romanischen Biforen zeugen.
Burg Lichtenwerth liegt malerisch inmitten des Inntals, ganz
in
der
Nähe
vom Schlossgut Matzen (rechts im Bild Burg Matzen).
Links im Bild erkennbar die geräumige und hochgemauerte
Vorburg
im Westen der Anlage,
die die Wirtschaftsgebäude einschließt.
An der Südseite des im 18. Jh. erneuerten Palas sind
noch
einige
vermauerte romanische Biforen zu sehen.
Zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten der Burg Lichtenwerth zählen gewölbte Küche mit der original erhaltenen Einrichtung, der erhaltene Wehrgang, das barocke Schlosstheater sowie die Uhr über dem inneren Tor. Ebenso ist die Stube eines Richters erhalten, der einst hier auf der Burg seinen Sitz hatte. Die zugehörigkeit der Burg Lichtenwerth zur Pfarre und Gemeinde Münster stellt die Kapelle, die im 18. Jhd. mit Rokoko-Stukkaturen geschmückt wurde, als die östlichste Niederlassung der Diözese Innsbruck dar.
Um 1200 nennt sich nach Burg Lichtenwerth ein Zweig der Familie Helbling, während im 14. Jh. eine Linie der Freundsberger die Burg inne hatten, von denen aber vermutet wird das sie die ursprünglichen Erbauer der Anlage waren. Sie übergaben die Burg Lichtenwerth 1312 dem Hochstift Salzburg und übernahmen sie sogleich wieder als Lehen, jedoch verkauften sie sie 1468 entgültig, mitsamt der nahen Burg Matzen an Matthias Türndl, dem Kammermeister Erzherzog Sigmunds des Münzreichen. Als sich 1410 verschiedene unzufriedene Adelige gegen ihren Landesherren Herzog Friedrich IV. mit der leeren Tasche auflehnten, unter anderem auch die Grafen von Rottenburg, mussten die Freundsberg die ihrem Landesherren treu blieben, zusehen wie ihre Burg von den Bayern einige Wochen belagert wurde. Der Schaden am Gebäude fiel jedoch Gering aus. Ambros Mornauer, kaiserlicher Rat und Hüttenmeister in Rattenberg gelangte 1453 in den Besitz der Burg. Seit 1543 blieb sie im ununterbrochenen Erbbesitz verwandter Familien und wird bis heute bewohnt. Seit 1879 gehört die Anlage der Familie Inama-Sternegg und ist eine der am besten erhaltenen und behaglich eingerichteten Burgen Tirols.
Links über touristische Angebote der näheren Umgebung:
www.muenster.at - www.silberregion-karwendel.at - www.silberbergwerk.at
www.grassmayr.at - www.dankemaximilian.at - www.goldschaubergwerk.com
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Lage: Burg Lichtenwert liegt nur ca. 80m neben der B 171 zwischen Schwaz und Wörgl, genauer direkt in der Mitte zwischen St. Gertraudi und Brixlegg.
Öffnungszeiten:
Die Burg ist bewohnt und nicht öffentlich, bitte respektieren sie die Privatsphäre der Besitzer.
Links:
www.muenster.at = ofizielle Homepage der Gemeinde Münster
Telefon: +43 (0) 5337 8210
Gemeinde: A-6232 Münster
Bezirk: Kufstein
Bundesland: Tirol
Anfahrt:
Von der A12/E45 der Inntal-Autobahn über die Abfahrt Kramsach, weiter über die B 171 in Richtung Brixlegg und weiter St. Gertraudi. Die Burg liegt nur ca. 80m neben der Bundesstraße, in unmittelbarer Nähe zum Schlossgut Matzen. |
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